Vielerorts in Indien und Nepal trifft an sie: Sadhus, auch bekannt als Asketen, Eremiten, Wandermönche, Babas, Yogis, Weise, heilige Männer, Gurus. Die echten unter ihnen sind die wahren Asketen, die allem weltlichen entsagen und ihr Leben in Enthaltsamkeit und Meditation verbringen, immer im Streben nach dem Göttlichen, dem Überwinden des Kreislaufes von Wiedergeburten. Viele der echten Sadhus leben in der Abgeschiedenheit der Berge des Himalaya. Frei von weltlichen Bedürfnissen verlassen sie ihre Einsiedelei meist nur zu besonderen Anlässen, etwa religiösen Festen wie Kumbh Mela.
Andere ziehen umher, sind selten länger an einem Ort, leben als Wandermönche, als Suchende. Sie leben von dem, was Gläubige ihnen Spenden. Die Einsiedler hingegen existieren teilweise nur von dem, was die Natur ihnen gewährt. Es gibt die Extremen, Yogis die unverständliche Praktiken ausüben: jahreslanges Stehen auf einem Bein, Meditation auf glühenden Kohlen oder Nagelbrettern. Einer der bekanntesten hält seit ueber 25 Jahren seinen rechten Arm in die Höhe, Tag und Nacht, der Arm mittlerweile einem verdorrten Ast ähnlich. Dieser hochverehrte Heilige empfing uns auch in seinem Zelt:
Willenskraft, die ihresgleichen sucht, macht manche von ihnen zu übermenschlichen Wesen jenseits von Schmerz. Dann sind da aber auch die Paradiesvögel, die Scheinheiligen, bunt bemalt und in oranges Tuch gehüllt, um als Fotomotiv ihren Schnitt zu machen oder Touristen mittels Gebetszeremonien um ihre Barschaft zu erleichtern. Die meisten der echten Sadhus sind in Orden [Akahara] organisiert geordnet nach der jeweils primär verehrten Gottheit [meist Shiva, der Zerstörer] und den bevorzugten Praktiken. Die Anhänger Shivas erkennt man an der typischen Gesichtsbemalung und dem fast obligatorischen Dreizack. Friedfertig sind sie meist, aber nicht immer. Die Anhänger der June Akahara gelten im Volksmund auch als die "Hells Angels" Indiens. In deren Zeltlager hatten wir aber doch eher nette Erlebnisse.
Kaum bei anderen Gelegenheiten sind die Heiligen so zahlreich anzutreffen wie beim Kumbh Mela, insbesondere die Naga Sadhus, zu denen auch der genannte Orden zaehlt. Sie sind ueberwiegend nackt anzutreffen, nur mit Asche eingerieben (angeblich bevorzugt solcher aus Totenverbrennungen). Zu tausenden ziehen sie dieser Tage durch Haridwar und man darf sich einfach nicht wundern, wenn solche Exoten morgens neben dir nn der Teebude stehen.
Allen gemeinsam ist das Fremde, das Besondere, das manchmal Magische, was den Reiz einer jeden neuen Begegnung mit Sadhus ausmacht. Der Hinduismus kennt Millionen Götter und ebenso viele Wege zu Gott, das wird hier immer wieder auf's neue anschaulich.
Für unsere zahlreichen Erlebnisse war unser "persönlicher" Naga Baba wesentlich mit verantwortlich. Munu Giri, vom Orden der Juna Akhara, hatten wir zufällig kennen gelernt und er hat uns Wege geöffnet, die normalerweise für Touristen gesperrt waren, hat uns Dinge gezeigt, die den meisten verborgen bleiben. Den ganzen Tag war er mit uns unterwegs, nahm sich Zeit und unserer an, stillte unseren Wissensdurst. Dass alles geschah für Gottes Lohn und einen Mangosaft, mehr wollte er nicht von uns annehmen.
Für unsere zahlreichen Erlebnisse war unser "persönlicher" Naga Baba wesentlich mit verantwortlich. Munu Giri, vom Orden der Juna Akhara, hatten wir zufällig kennen gelernt und er hat uns Wege geöffnet, die normalerweise für Touristen gesperrt waren, hat uns Dinge gezeigt, die den meisten verborgen bleiben. Den ganzen Tag war er mit uns unterwegs, nahm sich Zeit und unserer an, stillte unseren Wissensdurst. Dass alles geschah für Gottes Lohn und einen Mangosaft, mehr wollte er nicht von uns annehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen