Freitag, 9. März 2018

Donnerstag, 8. März 2018

Tropische Tage

Leider ist es hier aktuell nicht möglich, Bilder hochzuladen, warum auch immer (ausgerechnet in Bangkok war dies anfangs so, später ging's).

Gestern war der Tag des Schlange stehens. Erst im Stau auf dem Weg zum Flughafen, für den man in Yangon mittlerweile locker eine Stunde benötigt. Mehr als eine Stunde stehe ich dann bei der Passkontrolle in Bangkok an, sehr nervig. Vom Flughafen geht es dann in den nächsten Stau, so bekommt man den Tag auch rum.

In Banglampoo etwas gescheites zu Essen zu bekommen ist mittlerweile nicht einfach. Alle haben hier die gleiche Speisekarte (nicht nur inhaltlich, sondern exakt das selbe Modell!) und bieten die gleiche Touristenpampe an. Die Zeit der Garküchen ist hier in der Gegend mehr oder weniger zu Ende. Viel passiert ohnehin nicht mehr, ich schaue in der Gecko-Bar und im seven-eleven vorbei und gehe relativ zeitig ins Bett. Heute morgen werde ich von einem Gewitter wach, es gießt wie aus Eimern. Auf meinem Balkon steht das Wasser etwa zehn Zentimeter hoch, Abfluss versopft. Heute wird also mit Fußbad geraucht, auch nicht schlimm. Mittags lääst der Regen endlich nach, ich hoffe das bessert sich noch ein bischen, denn ich will heute noch nach Chinatown.

In Yangons Restaurants waren bunt beleuchtete Plastikmöbel en vogue

Ab Mittag sinkt der Pegel auf meinem Balkon und regenfrei gelange ich mit dem Fährboot nach Chinatown. Nach einem Bummel durch die Marktgassen und Einkehr in der wohl stylischten Bar Chinatowns gibt es bekannt gutes Seafood in der Straßenküche mit den roten Hemden.  

Schickes Design ...
... und ausgefallene Cocktails in Chinatown

Den letzten halben Tag in Bangkok nutze ich, um noch ein bischen mit der Fähre herumzuschippern und hier und da auszusteigen. Schnell ich Nachmittag und ich muss mein Zeug im Hotel abholen, schon geht es wieder zum Flufhafen.

Kurzbesuch beim Wat Arun
... und auf dem Blumenmarkt

Das, im wahrsten Wortsinn, unbeschwerte Reisen nur mit Handgepäck hat sich auch dieses Mal bewährt. Weniger ist manchmal mehr. Es ist schon angenehm, bei einem Ortswechsel in Minuten sein Zeug zusammengepackt zu haben und immer nur auf ein einziges Gepäckstück achten zu müssen, das stets dabei ist. Dank günstiger Waschgelegenheiten hätte es auch dieses Mal sogar wieder noch etwas weniger sein können, aber Platz für ein paar Souvenirs war auch noch vorhanden.

Tropische Nächte

Ich sitze auf dem Balkon meines Hotelzimmers. 22:30 Uhr, 30 Grad. Die wabernde Feuchtigkeit ist nicht nur spürbar, sondern auch sichtbar, nebelartig im Licht der Scheinwerfer, welche die goldene Sitze der Sule Pagode anstrahlen. Die Spitze sehe ich hinter den leicht kitschigen Pagodendächern des kolonialen Rathauses aufragen, direkt meinem Hotel gegenüber und drei Blocks breit. Die Luft gehört den Fledermäusen, die pfeilschnell den Block umkreisen. Gute Tiere, ich hoffe, die fressen die Moskitos. Die Straßenecke unter mit gehört den wilden Hunden, 13 Stück zähle ich. Einer heult, alle kläffen. Wo sind die eigentlich tagsüber? Man weiß es nicht, morgens sind sie jedenfalls weg. Nachts verfolgt die halbe Meute kläffend ein spätes Auto die ganze Gasse lang, dumme Tiere. Am Glas mit kalten Getränken perlt binnen Sekunden klatschnass die Feuchtigkeit herunter. Genauso macht es der Schweiß, zum Glück weht im sechsten Stock und damit höher als das meiste in der Umgebung ein angenehmer Wind beizeiten. Tropennächte, unvergleichlich. Mein Zimmer ist auf angenehme 24 Grad temperiert, was fast zu kalt erscheint, aber einen guten Schlaf garantiert. Morgens wird sich die Feuchtigkeit in Nebel manifestieren, bevor die Sonne diesen glühend vertreibt. Eine Gruppe Nonnen sammelt, heilige Lieder in eine Megaphon singend, Spenden. Die Hunde sind weg, der Verkehr wieder da und ein neuer, heißer Tag beginnt.

Koloniales Rathaus in Yangon

Doch noch einmal zurück nach Pathein. Auch dort fühlte ich mich früh morgens an "die Stadt der Blinden" erinnert. Vorhang auf, Stadt und Fluss sind weg. Ein dichter Nebel lässt nur wenige Meter weit blicken, alles verschwindet in weiß. Sonnenaufgang gucken ist nicht angezeigt, es dauert etwa zwei Stunden bis sich der Nebel schlagartig lichtet.

Die Pagode erscheint aus dem Nebel

Ich verbringe eine angenehme Zeit in Pathein. Eine Fahrt mit der Fähre zum anderen Flußufer ermöglicht mir, den gammeligen 50 Kyat Schein (etwa 3 Cent) loszuwerden, denn so viel kostet die Überfahrt, hin und zurück. Ich bummle noch ein wenig durch die Marktgassen und die Pagode. Doch, angenehm ist es hier.

Nice to meet you
Mein Hotel ist das einzige hohe Gebäude am Fluss
Fährverkehr in Pathein
Kokosnüsse sind keine Mangelware
Morgentliche Andacht
Begegnung in der Pagode
Fotografieren und fotografiert werden
Unweit meines Hotels der semilagale Hauptumschlagplatz für Schiffsdiesel

Per Bus geht es zurück nach Yangon. Vom Busbahnhof in die Stadt brauche ich eineinhalb Stunden, schlimmer Verkehr. Die letzten Tage in Yangon besuche ich nochmal alt bewährtes, natürlich muss ich noch einmal zur Shwedagon Pagode. Abends ist dort viel Betrieb, aber auch die "Touristenquote" ist doch erheblich höher als des Morgens.

Gebet in der Shwedagon Pagode
Gold wohin man auch schaut

Abendlicher Betrieb
Andächtig
Nice to meet you #2

Eigentlich hatte ich einen Tagesausflug in das Städtchen Twante im Deltagebiet geplant. Leider war es schlicht unmöglich herauszufinden, ob die Anfahrt per Boot dort hin möglich ist. Die Angaben waren doch sehr wage und widersprüchlich. Also überquere ich mit der Fähre den Yangon River nach Dala am anderen Ufer. Angesichts des großen Generves dort, Rikschafahrer der aufdringlichen Art sind hier berüchtigt, und der enormen Hitze verliere ich aber die Lust, in einem überfüllten Pickup eine Stunde durch die Gegend zu rumpeln. In Twante hätte ich dann über die heißen Mittagstunden herumlaufen müssen, ich verzichte dieses Mal und nehme die Fähre zurück. Anders als in Pathein nimmt man hier von den Touristen, die fünf Minuten Überfahrt kosten für Ausländer 4.000 Kyat (für Einheimische sind es 200). Die knapp drei Euro sind nicht das Problem, aber den 20-fachen Preis zu verlangen ist schon etwas dreist. Dafür ist die Fährtfahrt ein ganz netter Event.

Möwen füttern ist populär
Mönche reisen gut informiert
Kids auf der Fähre

Schon verabschiede ich mich wieder aus Myanmar. Ich bin noch etwas zwiespältig, was manche Veränderung angeht. Ich hoffe, es macht die Menschen wenigstens zufrieden, es wäre zu wünschen. Jedenfalls komme ich sicher noch einmal zurück, vieles von dem, was mich hier bei den ersten Besuchen begeistert hat, habe ich wiedergefunden.

Zu guter letzt musss ich noch klarstellen: Star Cola wurde, wie zwischenzeitlich herausfand, doch von Pepsi aufgekauft uns damit abgeschafft. Pepsi sieht man aber so gut wie nie, ätsch!

Ein letzter Blick auf die Sule Pagode
"Freedom from fear" - wollen wir es hoffen ...
Geldautomat in der Shwedagon Pagode - Gott Mammon ist angekommen?

Sonntag, 4. März 2018

Schirmherrschaft

Meine edle Herberge in Ngwe Saung bietet auch den Vorzug eines tollen Frühstücks. Es mag sich viel geändert haben in Myanmar, geblieben ist leider das für den Verzehr begrenzt geeignete landeseinheitliche Toastbrot, das meinen Mutmaßungen nach aus alten Bierdeckeln produziert wird. Alternativ gibt es hier nun frisch gebratene Omelettes und natürlich die in Asien bevorzugten warmen Gerichte. Daszu gehört in Myanmar unbedingt die überall beliebte Frühstücks-Fischsuppe Mohinga. Die schmeckt in meiner Unterkunft göttlich! "Zusammengebaut" wird sich die Suppe wie üblich nach Geschmack selbst: Reisnudeln in die Schale, Fischsuppe drüber und dann allerlei weitere Zutaten wie geröstete Zwiebeln, Knoblauch und Chili, außerdem Ei, Limette, Frühlingszwiebeln und natürlich ausreichend frische Korianderblätter.

Mit gefühlt zwei Duzend Burmesen trete ich dann die Minibusfahrt nach Pathein an. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen sie hier in der Region in solche Fahrzeuge verstaut bekommen. Immer wenn man denkt: jetzt ist aber echt voll! - kommt noch irgendwer mit einer Kiste Fisch herbei gehuscht und beide müssen unbedingt noch mit. Also Fisch auf's Dach und Mensch irgendwie in den Bus. Ich habe zum Glück den Sitz hinter dem Fahrer ergattert, der einigermaßen Beinfreiheit anbietet.

Für die rund 45 Kilometer werden zwei Stunden benötigt. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich das Sträßchen überwiegend durch eine kleine Bergkette windet. Falls Lastwagen und Busse entgegen kommen (also eigentlich immer) reicht der Asphaltstreifen nicht für beide und wir müssen auf den unbefestigen Seitenstreifen holpern. Ich werde also in einer gut geschüttelten, auf kleiner Flamme erhitzten Sardinenbüchse transportiert.

Angekommen am Rande von Pathein steige ich geschwind um auf's Motorradtaxi, schnell ist meine Bleibe erreicht. Ich wohne in einem neuen, erst letztes Jahr eröffneten Hotel direkt am Fluss, das einzige in dieser Lage und mit dem entsprechenden Ausblick. Das Haus stellt sich als perfekt heraus, tolle Zimmer, tolle Dachterrasse, tolle zentrale Lage, nette Leute. Falls mal jemand nach Pathein kommt: The First Hotel, Daumen hoch.

Zwischen Yangon und der Küste ersteckt sich das riesige Delta des Ayeyarwady mit zahlreichen Flussarmen, Kanälen und sonstigen Wasserläufen. Entsprechend eine grüne Gegend und eines der Hauptreisanbaugebiete im Land. Tragisch war hier der Wirbelsturm Nargis 2008, der mit Überflutungen geschätzte 130.000 Menschen das Leben kostete. Der Wiederaufbau nach der Katastrophe dauerte Jahre.

Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Ayeyarwady ist die Kleinstadt Pathein (nun gut, so klein auch nicht, ungefähr so viele Einwohner wie Wuppertal). Bekannt ist die Stadt vor allem für die hier seit Ewigkeiten gefertigten Sonnenschirme aus Bambus und Baumwolle oder Seide. 2005 hatte ich hier einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg ans Meer eingelegt und fand die Stadt auf den ersten Blick ganz sympathisch, daher bleibe ich nun mal etwas länger. Um ein Fazit voranzustellen: Pathein ist geil!

Pathein und der gleichnamige Fluss von meiner Dachterrasse aus
Abendstimmung auf dem gemächlichen Fluss

Hier scheint ein wenig die Zeit stehen geblieben zu sein und es geht zu, wie ich es von meinen letzten Reisen her kenne. Außer einem französischen Paar in meinem Hotel bekomme ich keine Ausländer zu Gesicht in den zwei Tagen.Englisch spricht auch kaum jemand, trotzdem sind alle unheimlich nett und man kommt problemlos zurecht. Die Stadt liegt ganz hübsch an einem breiteren Flußarm und ist quierlig und entspannt zugleich. Moderater Verkehr, gemächlich tuckernde Lastkähne auf dem Wasser, gut besuchte Pagoden und leckeres Essen, das reicht zum zufrieden sein, große "Highlights" gibt es hier sonst nicht.

Ich besuche mehrmals die Shwemokhtaw Pagode (Shwe = golden, edel, ein Standard in Pagodennamen), Wahrzeichen der Stadt. Hier herrscht immer reger Betrieb, auch wenn man nachmittags aufpassen muss, sich nicht die Füße auf dem kochend heißen Marmor zu verbrennen. Rund um die Pagode liegt das Marktviertel mit vielen kleinen Läden und zahreichen Bauten aus der Kolonialzeit, hier lässts sich gemütlich herum bummeln. Für die Abende erwerbe ich eine kleine Flasche des bewährten und trinkbaren "Grand Royal" Whisky. Hier hat die Globalisierung noch nicht zugeschlagen, heimische Getränke sind nach wie vor unverschämt billig - für die 200ml zahle ich atemberaubende 50 Cent.

In der Shwemokhtaw Pagode
... vergnügen sich Kinder mit goldenen Glocken
Aung San Su Khy begenet einem häufiger, zumindest auf Plakaten

Nach Sonnenuntergang öffnet am Flussufer ein kleiner Nachtmarkt. Neben Kleidung, Blumen und Lebensmitteln aller Art gibt es, wie es sich gehört, diverse Essensstände. Was da genau gegrillt oder in die Suppe geworfen wird, ist nicht immer mit Bestimmtheit zu sagen. Ich bekomme hier jedenfalls eine weitere Landesspezialität, Laphet, Salat aus Teeblättern. Den gibt es wohl nur in Myanmar und Hauptbestandteil sind junge, nach der Ernte durch mehrmonatiges Vergraben in einer Salzlake fermentierte Teeblätter. Klingt fies, schmeckt finde ich super. Die Teeblätter werden mit Tomaten, Weißkohl, Zwiebeln, Knoblauch und Chili vermischt und mit einer Vielzahl gerösteter Nüsse und Sesam verfeinert.

Holz für die bliebte Tanaka-Paste auf dem Nachmarkt
Was hier alles im Topf landet, man weiß es nicht
Gegrilltes und Gesottenes aller Art hat jedenfalls Nachfrage
Ansonsten für mich zuständig: Top Star Restaurant (Tintenfisch ist lecker)
Der besagte Teeblattsalat, sieht auch undefinierbar aus

Natürlich besuche ich auch wieder eine Schirmwerkstatt, was gar nicht so einfach ist. Alleine findet man die Familienbetriebe, die quasi im Garten irgendwelcher Häuser arbeiten und verstreut in der Stadt liegen, kaum. Ein von Hotel vermittelter Motorradfahrer muss dann auch noch ein paarmal rumfragen, bis wir eine der auf Touristenbesuche eingestellten Betriebe erreichen. Hier darf man sich nach wie vor einfach umsehen, bekommt einiges erklärt und einen Kaffee, ohne das es im entferntesten zu einer Verkaufsveranstaltung kommt. Faszinierend, die Leute bedanken sich noch für den Besuch und das Interesse, ein Trinkgeld muss ich schon fast aufnötigen. 

Die Schirme werden nur aus Bambus, Baumwollfäden und Stoff gefertigt, ohne jegliches Metallteil
Kurzauftritt als Schirmherr
Kunstvoll sind die Dinger auf jeden Fall

Freitag, 2. März 2018

Strandleben

Strandaufenthalte in Myanmar sind voll anstrengend. Dauert muss man irgend etwas. Hübsche Sonnenuntergänge gucken zum Beispiel. Oder frisches Meeresgetier essen. Oder rumfaulenzen. Es ist furchtbar, man kommt zu nichts. Abgesehen davon habe ich es gut angetroffen. Für den Aufenthalt habe ich in eine eher teuere Unterkunft investiert und erhalte einen richtig schicken Bungalow mit Blick auf Palmen und Meer. Das lässt sich durchaus aushalten. Auch die Lage ist gut gewählt, in wenigen Minuten ist man zu Fuß im Dorf Ngwe Saung und weiter entferntes ist per Motorrad-Taxi auch problemlos erreichbar.

Der Blick von meiner Terrasse könnte schlechter sein

Dafür das Ngwe Saung nach Ngapali DER Strand in Mynamar ist (es gibt ohnehin nur drei richtig erschlossene Badeorte), geht es hier ausgesprochen verschlafen zu. Thailändische Verhältnisse sind Lichtjahre entfernt und hier scheint sich auch in den letzten Jahren eher gemächlich Neues entwickelt zu haben. Bautätigkeiten sind zum Glück kaum feststellbar.

Im Dorf Ngwe Saung

Das Angebot an Waren und Dienstleistungen richtet sich auch nach wie vor primär an Einheimische Kundschaft, die erstaunlicher Weise geschätzte mindestens Dreiviertel der Besucher ausmacht. Das kleine Fischerdorf bietet längs der (Haupt)straße etliche kleine Restaurants, landestypische Teestuben und ansonsten hauptsächlich den burmesischen Strandbedarf wie bunte Schwimmtiere. Die zahlreichen Geschäfte für Trockenfisch aller Art fallen außerdem ins Auge.

Alles für den gelungenen Strandtag
Trockenfisch in reichhaltiger Auswahl, wer's mag
Bei "Enjoy Life" gibt es hochprozentiges wie den bewährten Grand Royal Whisky
Guckst du! Auf dem Markt
Freude am Smartphone haben alle

Beschriftet ist überwiegend nur auf Burmesisch. Will man Bustickets kaufen, muss die zuständige Bretterbude zunächst erfragt werden, sofern man die hübsche Schnörkelschrift nicht lesen kann. Assistenz benötige ich auch bei der hier selbstverständlich möglichen Handyaufladung, die Anweisungen burmesischer SMS erschließen sich dem Sprachunkundigen leider nicht. Den Markt mitten im Dorf kann man durchaus als sehr einfach bezeichnen, Reichtümer spühlt der Tourismus offenbar nicht gerade nach Ngwe Saung, jedenfalls nicht für die einfachen Fischer.

Beim Marktbesuch schützen Schirme ...

... genau wie die typische Tanaka-Paste vor der Sonne

Der Strand bietet vor allem: viel Platz. Breiter Sand soweit man gucken kann, wenige Menschen. Landschafts- und palmentechnisch fand ich Ngapali zwar noch schöner, aber der hiesige Strand ist absolut in Ordnung.

Gegrillter Fisch wird regelmäßig herbei gebracht

Da heute Feiertag ist ("Tag des Bauern") und daher langes Wochenende, strömen seit gestern Abend Burmesische Familien aus Yangon und anderen Städten ans Meer. Es wird regelrecht voll, sofern man davon überhaupt sprechen kann. In meinen Nachbarbungalow ist soeben eine gefühlt 20-köpfige Familie eingezogen, kein Wunder bei der begrenzten Anzahl an verfügbaren Unterkünften (und deren Preisen). Die burmesischen Vorstellungen eines gelungenen Strandtages sind mitunter etwas sonderbar. Morgens um acht sitzen schon allerlei Menschen am Strand bei Bier und gegrilltem Fisch, warum nicht. Ein großes Vergnügen für Jung und Alt ist außerdem, sich mit Motorrädern oder Quads den Strand rauf und runter fahren zu lassen. Besonders idyllisch ist das natürlich nicht. Einen ersten Jetski habe ich auch gesichtet (und gehört), warum muss ich bei den Dingern immer automatisch an Granatwerfer denken?

Strandleben auf Burmesisch
Gute Geschäfte für Autoreifenverleiher
Nach Sonnenuntergang greift man gerne zu Karaoke-Vorführungen

Das klingt jetzt alles nach viel mehr Trubel, als in Wirklichkeit zu bemerken ist. Die größte Menschenanhäufung findet sich direkt beim Dorf, ein paar hundert Meter weiter ist dann so gut wie niemand mehr zu sehen. Ein paar Kilometer südlich meines Resorts steht auf zwei verwitterten Felsen die "Zwillingspagode" direkt am Strand. Dahin verschlägt es mich zum Sonnenuntergang, der wir erwartet schön anzusehen ist hinter den beiden kleinen Tempeln. Allerdings eilt auch halb Burma zu diesem Schauspiel herbei, auf Motorfahrzeugen oder Pferden am Strand längs, mit der Beschaulichkeit ist daher irgendwann Schluß.

Die beiden Mini-Pagoden ...

... sind zurecht beliebt bei Sonnenuntergang

Ein Vorteil von Küstenorten ist, dass sich hier gut Essen lässt, sofern man Fisch und Meeresfrüchte schätzt. Ich finde auch hier wieder eine Seafood-Bude meines Vertrauens. Der findige Besitzer des kleinen Familienbetriebs lernte das Kochen und verdiente das nötige Kleingeld für die eigene Bude in Dubai. Auf dem üblichen burmesischen Gruß "Migala Ba"(Hallo, guten Tag) machte er die "MingalaBar", sehr nett. Hier kehre ich mehrfach ein und es ist immer sehr nett.

In der "MingalaBar"
geht es familiär zu