Mittwoch, 29. August 2018

Smoking rooms around the world #7

Hier noch eine Nachlieferung zu der Serie, bereits ein paar Jahre alt:

Amsterdam Shipol, gepflegte Gastlichkeit

Sonntag, 19. August 2018

Smoking rooms around the world #6

Lanzarote

Zu Fuß zum Flieger

Nach dem Auschecken aus meiner Herberge sind noch ein paar Stündchen Zeit. Die verbringe ich überwiegend auf der Promenade von Playa Honda. Im Prinzip könnte ich zu Fuß zum Flughafen spazieren, aber das Auto möchte auch noch zurückgebracht werden.

Wo Playa Honda endet, landen die Flieger

Also endet der Spaziergang vor dem Airport und es bleibt noch Zeit für ein paar Tapas.

An netten Gaststätten herrscht kein Mangel
Auch hübsche Anwesen findet man ...
... gleich am Meer
Wer mag, ertüchtigt sich

So, nun folgen noch ein paar Bilder, die in den bisherigen Beiträgen irgendwie nicht zum Zuge kamen. Damit ist Lanzarote dann für den Augenblick abgeschlossen.

Dekorative Kamele bei den Feuerbergen
Milde Gaben in Arrecife
Trotz schöner Aussicht wohl nicht mehr bewohnt
Dabei ist Wohnungsnot ein ernsthaftes Problem auf den Kanaren, auch eine Kehrseite des Tourismus
Viel Platz an der "Schneekapelle"
Wem Palmen und Kakteen als Begrünung reichen, der ist mit den kargen Landschaften von Lanzarote gut bedient. An Farben und Formen herrscht kein Mangel, die weißen Dörfer sind ein Hingucker und dank erstaunlich gut ausgebauter Straßen ist jeder Ort der Insel bestens zu erreichen. Meine dritte Kanareninsel hat jedenfalls einen guten Eindruck hinterlassen.

Freitag, 17. August 2018

Mehr Meer

Bei meinen Rundfahrten über die Insel komme ich, fast zwangsläufig, auch in den großen Badeorten an der Küste vorbei und schaue mir diese kurz an. Bekannt sind vor allem Puerto del Carman und Playa Blanca, dazu kommt Costa Teguise. Die erst genannten waren früher typische Fischerdörfer. Costa Teguise hingegen ist eine künstliche Urlaubsstadt, aus dem Nichts gebaut. Anfangs versuchte hier noch Manrique, seine Vorstellungen einer sanften und der Insel angepassten Touristenwelt zu schaffen. Es wurde sogar ein klassisches Fischerdorf nachgebaut, so eine Art Walt Disney Spanien als Zentrum des Ortes. Zwischenzeitlich entstanden rund herum allerdings eintönige Appartementanlagen wie Sand am Meer. Eines haben die drei Orte gemein: man muss da nicht gewesen sein. Ich bedauere eher diejenigen, die hier freiwillig ihren Urlaub verbringen.

Puerto del Carmen ...
... und Playa Blanca verbergen ihren Charme gekonnt
Auch in Costa Teguise ...
... ist der Lack oft ab
Manche Ferienanlage fristet als Bauruine ihr Dasein
 
Da lobe ich mir mein unspektakuläres, aber sehr authentisches Playa Honda. Statt riesiger Appartementburgen gibt es hier nur kleine Häuschen, einfache Pinten und viel Ruhe. Daran ändert auch der (eher seltene) Fluglärm nichts, ich würde diesen Standort wieder wähen.

Frühmorgens ...

... auf der sonnigen Terrasse
Strandpromenade bei mir um's Eck

Landschaftlich sehr schön sind die Strände von Papagayo im Südwesten, über eine staubige Schotterpiste zu erreichen und dennoch leider arg voll.

Das lädt ja mal ein
Klasse Buchten in Papagayo

Einen kleinen Ausflug in die Hauptstadt Arrecife habe ich dann auch noch unternommen. Eigentlich wollte ich dort zum (geschlossenen) Fischmarkt in Erwartung einer richtigen Halle. Der Markt ist allerdings geradezu winzig, da ist die Fischtheke in meinem HiperDino fast größer. Arrecife ist auch eher überschaubar und wirklich was zu sehen gibt es hier nicht. Rund um die Lagune von Gines ist es am nettesten, dort gibt es auch schöne Terrassenlokale und ein prima Eiscafé.

Das Schiffswrack liegt am Weg, hier ermöglichen Wolken noch einmal Zeitrafferaufnahmen
Die "Kugelbrücke" zum Kastell ist Arrecifes Wahrzeichen
Von der Jugend gerne als Kletter- und Sprungturm verwendet
11 Meter Skelett eines gestandeten Wales (hier lustiger Weise vor einer Tierhandlung)
An der Lagune ...
... ist es auch abends nett

César #2

Nun sehe ich mir auch noch das erste Wohnhaus Manriques an, welches heute ein Museum der Stiftung des Künstlers beherbergt. 1966 kehrte Manrique aus New York zurück nach Lanzarote und schuf sich dieses einzigartige Gebäude. In Nähe der Stadt Tahiche ist die Erde von schwarzen Lavaströmen bedeckt, schlechtes Land. Hier entdeckte Marique die spitze eines Feigenbaums aus der Lava herausragend und, bei genauerer Inspektion, diverse Lavablasen, große Hohlräume im Basalt. Diese wurden in das Haus integriert, sozusagen als natürliches Untergeschoss.

Viel zu tun hat das Windspiel vor dem Haus
In den Lavastrom gebaut
Hohlräume im Lavabasalt sind integriert
Fenster mit Lavazunge

Die Räume in den Lavablasen sind farblich unterschiedlich gestaltet und durch unterirdische Gänge verbunden. Ein Pool darf natürlich auch nicht fehlen.

Weiß
Rot
Orange
Gelb
Plantsch

Auch wenn heute zum Museum umfunktioniert, begeistert das Anwesen mit seiner unkonventionellen Architektur. Von außen ein typischer, kubischer weißer Bau wie man ihn überall auf der Insel sieht, verbergen sich tolle Details im Inneren.

Lavakorridor
WC

Mittwoch, 15. August 2018

Kunst mit Künstler

Auf Schritt und tritt begegnet einem auf Lanzarote César Manrique. Der wohl bekannteste Spross der Insel hat diese als Künstler, Bildhauer und Umweltschützer erheblich mit geprägt und viele Spuren hinterlassen. Kaum eine Sehenswürdigkeit hängt nicht irgendwie mit Manrique zusammen.

Ich mache mich auf in die Berge nach Haria. Hier war zuletzt der Wohnort Mariques. Immer setzte er sich ein für einen Tourismus im Einklang mit der Natur und dem Charakter der Insel. Bausünden, wie sie in Spanien nicht selten anzutreffen sind und das Bild des Massentourismus prägen, sollten vermieden werden. Völlig geglückt ist das indes nicht, so dass sich der Künstler fernab der touristischen Küste zuletzt in den Bergen niederließ.

Recht abgeschieden liegt Haria
Der Ort erinnert ...
... an Oasen des nördlichen Afrikas
Hier wohnte der Künstler zuletzt
Hier ist er auch begraben, natürlich unter Palme und Kaktus

Ganz unabhängig von Marique ist Haria immer eine Fahrt Wert. Das Dorf liegt sehenswert zwischen Vulkangipfeln und Terrassenfeldern, mitten in einem Meer von Palmen. In meist völliger Stille lässt sich durch die weißen Gassen spazieren und von den Serpentinenstraßen der Umgebung der ein oder andere Ausblick genießen.

Terrassenfelder bei Haria
Wieder Landschaftskunst wo man auch hinschaut

In den 60er Jahren schuf Manrique in einem der weltweit größten Lavatunnel eine Sehenswürdigkeit. Nahe des Atlantik wurden Teile des Tunnels, Jameos del Agua, mit einem unterirdischen See für Besucher gestaltet, dazu entstanden ein traumhafter Pool und ein unterirdischer Konzertsaal. Da auch hier der Touristenandrang hoch ist, komme ich wieder morgens um neun. Leider macht das ganze erst um zehn auf und ich muss doch noch ins nächste Dorf fahren auf einen Kaffee.

Jameo Chico, der unterirdische See ist Heimat einer nur hier anzutreffenden Krebsart
Ein Cortado im Höhlencafé
Die Mutter aller Pools (Baden verboten)

Ein weiteres Werk Mariques, das die Landschaft für den Tourismus nutzt, ist der Mirador del Rio. Am letzten östlichen Zipfel der Insel thront auf einem Felsen hoch über der Steilküste der schön gestaltete Aussichtspunkt. Bei meinem erst Anlauf gab es allerdings nichts zu sehen außer tief durchziehnder Wolken und Regen, beim zweiten Versuch sieht es dann besser aus. Ich komme möglichst spät, richtiges Abendlicht ist leider aufgrund der Öffnungszeiten nicht möglich. 

Treppen führen im Inneren des Mirador ...
... vorbei an lauschigen Plätzen hoch auf den Felsen
Von dort der Blick auf die Nachbarinsel Graciosa
Steilküste im Osten der Insel
Und Café im Mirador

Am anderen Ende der Insel, in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo, schaue ich noch bei einem weiteren Künstler vorbei. Der Deutsche Dieter Noss hat hier sein Haus als Gesamtkustwerk gestaltet. Der Garten und das Haus sind frei zugänglich und mit allerlei Skulpturen und Kunstwerken aus Gebrauchsgegenständen und Naturmaterial gefüllt. Sich hier einmal umzuschauen war auf jeden Fall eine gute Idee.

Vorsicht - Kunst!