Samstag, 24. April 2010

Pashupatinath

Heute stand zunächst ein Verwandtenbesuch auf dem Programm. Wir besuchten die Familie einer Nepalesin, die wir aus der Heimat kennen, um allerlei Grüße und Geschenke dort vorbei zu bringen. Das ermöglichte einen kleinen Einblick in das ganz normale Durchschnittsleben einer Familie in Kathmandu. In dem recht eindrucksvollen Haus werden wir zunächst auf die Dachterrasse geführt und später, der Kühle halber, in die "gute Stube". Wie schon so oft in fernen Ländern konnte ich auch hier wieder die Geschmacksverirrungen guter Stuben beobachten, anderenorts neigt man eben zum Kitsch. Die Sitzmöbel sind mit blumenverzierten Überwürfen ausgestattet, auf dem Ventilator ist das Häkeldeckchen drapiert und ein Strauß Plastikblumen rundet das ansonsten leere Zimmer ab. Ansprechend sind allerdings die in Mint gehaltenen Innenwände.
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Herzlich werden wir empfangen und bei Pepsi und Keksen tauschen wir allerlei Antworten auf gegenseitige Neugierde aus. Wie üblich sind Verwandtenbesuche schonmal etwas steif, wir wollen auch die Gastfreundschaft nicht über strapazieren. So bleibt der Vormittag für alle eine gute Erinnerung.

Weiter geht es nach Pashupatinath. Dahinter verbirgt sich das bedeutendste hinduistische Heiligtum Kathmandus. Als Wallfahrtsort genießt Pathupatinath einen ähnlichen Rang wie Varanasi oder Haridwar. Komprimiert finden wir hier unzählige kleine und große Tempel. Mittendurch fließt der Bagmati, ein Rinnsal das man kaum als Fluss bezeichnen mag. An dessen Ufern finden hier mittendrin, noch öffentlicher als in Varanasi, die Totenverbrennungen statt. Das mag pietätlos erscheinen, ist hier aber einfach Teil des Lebens und die Verbrennung in Pashupatinath verspricht höchste Weihen.



Teile der Anlage sind nur für Hindus zugänglich. Anderenorts sind auch hier etliche Sadhus anzutreffen. Neben den hauptamlichen Fotomotiven gibt es hier auch "echte" heilige Männer. Etwa Hanuman Babba, der Legende nach 103 Jahre alt und einer der hochverehrtesten.


Nach so viel heiligem Treiben muss zunächst eine Siesta eingelegt werden. Nepal war schließlich als der erholsame Teil der Reise geplant und so soll es auch sein. Zum Bummeln, Shoppen, Essen und was man sonst so vor hat bietet Thamel fußläufig dann auch genug.

1 Kommentar:

  1. Puhhh, du schreibst ja so viel - da komme ich gar nicht hinterher.
    Ich freue mich für euch, dass ihr solch interessante und außergwöhnliche Orte und Gestalten treffen könnt.
    Saludos

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