Ziemlich im Zentrum der Insel befindet sich Teguise, die erste alte Hauptstadt Lanzarotes. Es ist ein beschaulicher Ort mit engen Gässchen und viel Geschichte, den man so oder so besuchen sollte. Normal eher verschlafen endet die Beschaulichkeit jäh an den Sonntag Vormittagen, denn dann ist Markttag. Das gesamte Stadtzentrum wird zum größten Wochenmarkt der Insel.
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Teguise, einst Hauptstadt |
Wer früh kommt, so wie ich, parkt kostenlos und zentrumsnah und kann in Ruhe noch einen Kaffee trinken und beim Aufbau der Marktstände zusehen. Punkt neun Uhr beginnt dann der Anstrom der Touristen, stündlich werden es mehr und Tausende drängen sich durch die Gassen. Es herrscht schnell gedränge wie auf dem heimischen Weihnachtsmarkt. Ähnlich spannend ist auch das Warenangebot. Senegalesen stellen die Mehrheit der Standbetreiber und neben afrikanischen Masken, geschnitzten Giraffen und Lederwaren aller Art sind vor allem Sonnenbrillen, gefakte Uhren und ebenso gefakte Elektroartikel (meist rund um's Handy) im Sortiment. Auch ja, die typischen lärmerzeugenden Kinderspeilzeuge gibt es auch noch. Gibt es Käufer für den ganzen Plunder, fragt man sich. Natürlich gibt es die, wie auf allen Touristenmärkten der Welt wird auch hier tütenweise Kram abtransportiert.
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Wer zeitig da ist, hat viel Platz zum Kaffeetrinken |
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Marktaufbau in allen Gassen |
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Geschnitztes aus Afrika |
Wer sich aufmerksam umschaut stellt fest, das handgefertigter Schmuck und weitere Dekorationsgegenstände an einem halben duzend Ständen verteilt in der Stadt völlig identisch angeboten werden. Da wird von vielen Händen gefertigt, vermutlich. In der Verpflegungsabteilung lässt sich Rostbratwurst und Radeberger beim Thüringer verköstigen, daneben existieren ein halbes duzend britische Fastfoodwagen, die englische Kuriositäten zubereiten. Schlussendlich endecke ich auch noch die Ecke, wo ein paar Stände Erzeugnisse der Insel feilbieten. Ich kaufe "für 'nen Appel und ein Ei" kleine Paprikas zum Braten, ein Maisbrot und einen Ziegenkäse mit Paprikaschale.
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Noch nichts los beim "Thüringer" |
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Dinge, die das Herz begehrt |
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Punkt neun trabt alles an, was Schlappen hat |
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Gassengedrängel |
Wenn man vom Warenangebot nicht viel erwartet, ist es auf jeden Fall unterhaltsam, sich den ganzen Trubel anzusehen. Farbenfroh gewandete Afrikanerinnen sind ebenso ein Blickfang wie die traditionellen Musikanten Lanzarotes, die auf dem Hauptplatz Lieder schmettern. Zum Abschluss fahre ich noch auf den nahegelegenen Berg, wo ein kleines Kastell über Teguise thront. Von hier oben sieht die Stadt dann fast wieder verschlafen aus, blendet man die Parkplätze aus.
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Ein-Mann-Kapelle geht immer |
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Folklore aber auch |
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