Sonntag, 9. Juli 2017

Und hinter den Bananen hockt der Fernsehkoch

Mit geringfügigem Verzug hier noch ein letzter Beitrag zu La Palma. Als Fazit halte ich fest, die Insel hat meine Erwartung erfüllt: viel Landschaft, viel Ruhe, nichts wirklich Spektakuläres aber doch ausreichend Potential für Entdeckungen, schöne Aussichten und Eindrücke. Die steilen Berglandschaften rund um die riesige Caldera und die schroffe, von Barancos, den Schuchten, durchzogene Küste hat mir gut gefallen.

Wanderung zum Lomo de las Chozas
Mit schönen Blicken in die Caldera
Einzug der Passatwolken

Interessante Rastplätze habe ich auch überall auf der Insel gefunden. Die einfachen Lokale, hier Kiosk genannt, bieten dabei bodenständiges und meist gutes Essen. Touristischer Rummel ist dabei meist nicht vorhanden, den muss man ohnehin suchen auf der Insel.

Putzig: Puerto Naos, die hiesige Version des Massentourismus

Das liegt wohl an den kaum vorhandenen Stränden. Unweit des Haupturlaubsortes Puerto Naos findet man versteckte Buchten, die erst nach einer längeren Zickzackfahrt quer durch die Bananenplantagen erreicht werden, folgt man den eher unscheinbaren Hinweisen. In einer dieser Buchten wartet ein kleiner Kiosk am Merr auf Besucher. Die Besonderheit: hier kocht ein (in Spanien) bekannter Fernsehkoch und zaubert in der kleinen Bude die wohl beste Aioli, die ich bisher auftreiben konnte. Mit den kleinen frischen Tintenfischen war das einfach ein Fest. Die Saucen, Mojo, sind ja ohnehin Herz der Kanarischen Küche. Hier werde selbst ich zum Kartoffelfan, die kleinen schrumpeligen Salzkartoffeln mit grüner oder pikanter roter Sauce reichen schon fast als Mahlzeit aus. Die typischen Saucen Mojo verde und picon habe ich mir auch mitgebracht vom Bauernmarkt, verfeinert mit Mandeln.

Einsame Badebucht
Lohnt den Besuch alleine schon wegen dem Kiosk des Fernsehkochs
Auch sonst sind Kioske eine feine Angelegenheit, hier gab es Papageienfisch
Noch schlichter als Kioske ist die Autobar, immer gut für einen Café cortado

Was zum Abschluss nicht fehlen darf: ein Blick in die Sterne. Die waren oberhalb der Wolken in größerer Höhe zu entdecken, dafür wie erwartet zahlreich. Die passenden Aussichtspunkte sind nicht so zahlreich und zugänglich wie auf Teneriffa, letztlich habe ich nur eine Nacht teils in den Bergen verbracht. Bei Sonnenuntergang gab es dort mächtig Mückenalarm, in über 2.000 Metern Höhe, auch erstaunlich.

Milchstraße über dem Roque de los Muchachos