Freitag, 18. Dezember 2015

same-same ...

... but different? Höchstwahrscheinlich, es ist zu erwarten, dass sich in Thailand seit 1998 allerlei verändert hat. Seinerzeit ging meine erste Asienreise dort hin und seit dem war ich nur noch das oder andere Mal in Bangkok. Auch da liegt der letzte Besuch bald acht Jahre zurück. Also Zeit, noch einmal nach dem Rechten zu schauen, meine ich.

Tempelarchitektur in Bangkok geht immer

Also steht der Plan, für Mitte Februar ist ein Flug nach Bangkok gebucht. Was dann noch weiter passiert in drei Wochen wird sich zeigen. Ein Abstecher nach Norden ist anvisiert, dann irgendwo auf die Insel. Party oder (relative) Einsamkeit, das muss man dann mal schauen.

Phang Nga 1998 im Regen, vielleicht scheint 2016 die Sonne?

Ich verspreche mir eine entspannte Zeit dort. Thailand ist ja gut organisiert und sollte vergleichsweise gemütliches Entdecken ermöglichen. Ob's gelingt erfahren wir beizeiten, einstweilen allen die hier herein schauen frohe Weihnachten und ein tolles neues Jahr!

Grobübersicht, welche Ecken eventuell angesteuert werden

Samstag, 10. Oktober 2015

Heiße Luft

Der Glaube soll ja bekanntlich Berge versetzen, hier in Kappadokien höhlt er sie mitunter eher aus. Auf den Wanderungen durch die diversen Täler begegnen mir immer wieder neben Wohnhöhlen Kirchen und Klöster, die vor Jahrhunderten in die Tufffelsen gehauen wurden. Vieles stammt hier noch aus vorbyzantinischer Zeit, wie die einigermaßen erhaltenen Fresken belegen. Später gab es nämlich den byzantinischen Bildersteit und die Darstellung von Mensch und Tier wurde verpönt bei den Christen. Man besann sich eine Weile auf Schmückendes Zierat satt bildlicher Darstellung, wie man das aus dem Islam auch kennt. Es ist schon faszinierend, was sich hier in den der Welt der spitzen Felsen alles entdecken lässt. Viele Kirchen wurden vermutlich noch gar nicht entdeckt, sind über die Jahre in Vergessenheit geraten oder fristen ihr Dasein weiterhin wie seit Generationen als Viehstall. Das Vieh kommt ohnehin nicht zu kurz, überall sind auch "Taubenburgen" zu finden, hoch in den Felsen angelegte Taubenschläge mit oft hübsch verziehrten Einfluglöchern. Die Taubenzucht hatte hier lange Tradition und wohl auch praktischen Nutzen, heute wird sie kaum mehr betrieben.

Der Apfel fällt wahrscheinlich nicht weit vom Stamm
Dann macht man Apfeltee daraus - suchterzeugend!
Gestern noch einsiedelten Mönche in den Höhlen, heute wird dort allerlei Zeug feilgeboten 
Aufwändige Taubenschläge
Eine Höhle weiter uralte Fresken

Die Verfolgung der Frühchristen durch die Römer bescherte Kappadokien nicht nur versteckte Behausungen für einsiedelnde Mönche, sondern komplette unterirdische Städte. Von denen werden noch einige vermutet, die bisher bekannten auch eher zufällig entdeckt. Das Konzept, die Anlagen gut zu tarnen, funktioniert weiterhin. Natürlich will eine solche unterirdische Stadt, in der vermutlich 3000 Menschen lebten, besichtigt werden. Das geht unter anderem in Derinkuyu In fünf Etagen kann man hier unter die Erde klettern. Das ist nicht besonders komfortabel. da die Gänge oft steil, dafür schmal und vor allem niedrig sind. Schlau ist, keinen Rucksack dabei zu haben, mit dem wäre ich wahrscheinlich stecken geblieben. Trotz der immer gleich bleibenden 10-12° hier unten gerät das ganze dann stellenweise zur schweißtreibenden Übung, man ist halt kein Maulwurf und nicht dafür gemacht, längere Strecken gebückt durch Erdgänge zu krabbeln. Interessant ist es aber allemal und der Mühe wert. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem über alle Stockwerke funtioniert heute noch ohne Tadel. Auch die Wasserzufuhr war geregelt, ebenso die Weinversogung (!), die Abluft der Kochfeuer und die Notfallverriegelung: bei Gefahr konnten tonnenschwere runde Steine von innen vor die Eingänge gerollt werden, die jeden Zugang von außen unmöglich machten.

Besonders gemütlich hat man es nicht in unterirdischen Städten

Religion spielt in der Region Kappadokien seit jeher eine Rolle. Nach den Spuren des frühen Christentums steht auch Hacibektas auf dem Programm. Doch findet sich das Grabmal von Hadschi Bektasch in einem Klosterkomplex, begründet wurde hier seinerzeit die Glaubensrichtung der Aleviten. Diese Strönung innerhalb des sunnitischen Islam brachte erstmals mystische Elemente ein und propagierte vor allem große Toleranz und Menschenrechte, was im 13. Jahrhundert nicht eben alltäglich war. Bekennende Aleviten gibt es heute noch zahlreiche in der Türkei. Ebenfalls zu finden sind Anhänger des Sufismus, der von Mevlana gegründete Orden der Sufis verschreibt sich noch mehr dem Mystizismus. Die Nähe zu Gott soll unter anderem durch die Sema, den Tanz der kreisenden Derwische, erreicht werden, der in eine Art Trance zu versetzen mag. Haupsitz des Mevlana-Ordens ist Konya, aber auch in Kappadokien wird die Sema nicht nur als volkloristische Darbietung, sondern auch als Gottesdienst praktiziert. Natürlich nuzte ich die Gelegenheit, einer solchen Verannstaltung beizuwohnen, auch wenn ich bereits in Istanbul ein Derwischkloster gesehen habe. Die Zeremonie ist auch ein zweites mal sehenswert und beim Tee lässt sich mit dem Großmeister noch da sein oder andere erfahren über die Derwische. Diese führen zumindest in Kapadokien heute kein Leben mehr als Mönch, sondern gehen ganz normalen Berufen nach, haben Familien und sind quasi in ihrer Freizeit Derwische. Was tut man nicht alles aus Glaubensmotiven, bis jemand den Tanz der Derwische beherrscht bedarf es bei sehr regelmäßiger Übung mindestens zwei Jahre.

Am Grab des Ur-Aleviten Hadschi Bektasch
Das Sortiment alevitischer Ikonen ist rätselhaft
Kreiselnde Derwische gehen leider meist mit schlechten Lichtverhältnissen einher 
Nette Leute auf dem Markt

Wie zu lesen ist, gibt es in Kappadokien eine Menge zu sehen und zu tun, entsprechend waren die Tage gut gefüllt und erst jetzt schreibe ich dazu ein wenig zusammen, schon wieder im Zug Richtung Köln. Zum Glück hat auch die beabsichtigte Ballonfahrt um letzten Morgen noch geklappt. Neben der Buchungslage der Anbieter kam dann noch ein launisches Wetter hinzu, am Mittwoch kommten wegen heftiger Windböhen und Regen gar keine Flüge stattfinden. Egal, am Freitag wurde ich um fünf morgens pünktlich im Hotel abgeholt. Endlich bin ich mal früher dran als der Muezzin der sehr nahe gelegenen Moschee, der sonst um halb sechs als Weckruf fungiert. Wie sich heruas stellt, hätte man auch locker eine Stunde länger schlafen können. Zur Ballonagentur gekarrt wird doch erstmal gezahlt, dann gibt es Kaffee und Frühstück und alles sitzt wartend herum. Endlich dann wieder los mit meinem zuständigen Shuttle-Bus, der ein höchst nobler Mercedes Van ist. Die Fahrt geht in die Einöde auf ein Felsplateau, wo bereits duzende Ballons startklar gemacht werden und andere bereits über das Tal schweben. Hier heißt es weiterhin warten. Da sist aber nicht verkehrt, denn die leuchtenden Ballons über den bizarren Felsen sind alleine schon sehenswert und ein gutes Motiv. Außerdem ist die Sonne noch gar nicht aufgegangen und da sLicht für diejenigen, die jetzt schon in der Luft sind, nicht so günstig. Da etwa 140 Ballons an diesem Tag herumfliegen, muss in Etappen gestartet werden. Unser Anbieter hat hier den perfekten Zeitpunkt genau zum Sonnenaufgang, mal wieder Schwein gehabt. Vorher können wir noch zusehen, wie der Ballon ausgepackt und betriebsbereit gemacht wird, was erstaunlich schnell geht. Dann klettern 20 Passagiere in die vier Abteile des Korbes. Man hat gut Platz, kann sich in alle Richtungen drehen, prima. Ich hatte vorher keine Ahnung, wie das mit den Raumverhältnissen in diesen Gondeln bestellt ist und 20 Passagiere (das ist einer der kleineren Anbieter, manche haben Gondeln mit 30 und mehr) hatten mir schon ein wenig Sorge gemacht. Unnötig, genau wie die Befürchtungne in Sachen Wetter. Es sind zwar nicht gerade wenige Wolken unterwegs, aber insgesamt kann man sich nicht beschweren, der Morgen ist längen besser als die letzten Tage und der Blick super. Kalt wird es in der Gondel auch nicht wirklich, der Brenner heizt gut ein und es ist ja quasi windstill, weil der Ballon sich mit dem Wind bewegt. Alles in allem sehr angenehm. Ein klasse Erlebnis (fast) zum Abschluss der Reise und auf jeden Fall den Preis wert. Zusammengefasst sei gesagt: cok güzel - sehr schön!

Erfreulicher Anblick am frühen Morgen
Abheben bei Sonnenaufgang
Und schon bei der Arbeit (ganz links) 
Verzauberte Landschaft
Göreme mal von oben
Kurz vor der (sanften) Landung 

Dienstag, 6. Oktober 2015

Livin' in a rock

Nach drei Tagen in Zentralanatolien wird es Zeit, hier mal ein wenig zu schreiben. Kappadokien ist flächemäßig überschaubar, wie ich inzwischen feststellen konnte, aber ungemein beliebt. Der Tourismus ist allgegenwärtig und große Popularität hat die Region - ich hätte es nie gedacht - bei den Chinesen, die hier in Hundertschaften anzutreffen sind. Erstaunlich, mit so viel Trubel hatte ich gar nicht gerechnet. Ich logiere in Mustaphapasha, einem unspektakulärem Kaff abseits dieses Trubels, angenehm und authentisch in einem 200 Jahre alten kleinen Palast. Hier im Städtchen ist aber auch nicht der Hund begraben, wie ich gestern bei einem kleinen Rundgang durch die mich begleitende Hundemeute belehrt wurde.

Dem bösen Blick kleine Chance: "Deine blauen Augen machen mich so sentimental." [Ideal]

Was es hier viel gibt ist Landschaft. Und zwar eine zweifellos beeindruckende, hier hat sich die Natur als Künstler ausgetobt, in einer Form, die selbst Hundertwasser nicht besser hinbekommen hätte. Dem Zitat von Friedensreich Hundertwasser: "Wenn der Mensch glaubt, die Natur korrigieren zu müssen, ist es jedes mal ein nicht wiedergutzumachender Fehler. Es sollte nicht einer Gemeinde zur Ehre gereichen, wie viel selbstgewachsene Natur sie zerstört, sondern es sollte vielmehr für eine Gemeinde Ehrensache sein, soviel wie möglich von ihrer natürlichen Landschaft zu schützen."  ist so gesehen zuzustimmen. Man möge es denen, die mit "Quads" durch diese Landschaft brausen, um die Ohren hauen.

Das Feilbieten von Leckereien ist in Anatolien verbreiteter Brauch
Immer dabei: der gute Cay

Eine der Hauptattraktionen, die Felskirchen bei Göreme, waren doch arg von Touristen geflutet. Das tat der Atmosphäre einigen Abbruch, nun ja. Ruhe hat man hingegen beim Durchwandern der Täler und Täler gibt es hier viele. Wer staubige und teils ausgeprochen steile Pfade in Kauf nimmt, wird dafür mit Stille und erstklassigen Ausblicken hinter jeder Ecke des Weges belohnt. Das konnte ich gestern im "Taubental" und heute im wirklich spektakulärem roten Tal erleben.

Farbenspiele im roten Tal
Göreme ist der bekannteste Ort in Kappadokien und entsprechend frequentiert
Schöne Landschaften ziehen Brautpaare immer an
Derlei Waren ziehen wahrscheinlich die Kundschaft aus Fernost an

Kaum satt sehen kann man sich hier an den Felsformationen. Pilze, Feenkamine, teils bewohnbar gemacht vor Jahrhunderten, teils immer noch bewohnt. So etwas sieht man nicht alle Tage. Dazu die allgegenwärtige Gastfreundschaft und eine Küche, die man nur loben kann, da bleiben wenig Wünsche offen. Die letzten Tage waren dazu angenehm temperiert, aktuell sind allerdings Gewitter und Regen eingetroffen. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. Ich bin auch gespannt, ob trotz der allgegenwärtigen Ausbuchung die mit Mühe für Freitag noch organisierte Ballonfahrt klappen wird, es wäre erfreulich.

Praktisch: wer neue Bücher kauft, kann sich in der Steinpilzbehausung einfach eine neues Regal in den Felsen meißeln
Launen der Natur formten die Feenkamine aus dem vulkanischen Tuff
Sehr erstaunlich, wie alt die Leute hier werden. Muss am guten Essen liegen

Samstag, 3. Oktober 2015

Smoking rooms around the world #2

Istanbul (Atatürk Airport Domestic)

Montag, 28. September 2015

Superblutmond

Ob es der Super-Blut-Vollmond schuld war, dass ich heute viel zu früh wach war, man weiß es nicht. Jedenfalls bin ich dann halt, früher Vogel, um fünf aufgestanden. Ein verschlafener Blick zum Himmel: nix. Erst als die erste erleuchtete Mondsichel wieder erschien entdeckte ich schlagartig, dass sich da heutige Mondspektakel in der Endphase vor meinem Küchenfenster abspielt.

So eine Konstellation gibt es nur alle Jubeljahre: Supermond (kürzester Abstand auf der Umlaufbahn zur Erde), Vollmond und dann auch noch totale Mondfinsternis. Im Erdschatten wird der Mond noch schwach rötlich beleuchtet, daher "Blutmond". Das glimmt allerdings so schwach, dass es bei dem nicht eben schwarzen Großstadthimmel glatt meinem Blick entgangen ist.

Jetzt mal schnell die Kamera harausgeholt und ein Fotos vom langsam wieder aus dem Schatten erscheinenden Mond fabriziert:

Schon zu viel Licht

Es wird heller ...

... und heller ...

... und dann ist er fast ganz wieder da. Doch das Dach des Nachbarhauses kam dazwischen.

Freitag, 4. September 2015

Land der schönen Pferde

So wurde die Gegend erstmals von den Persern genannt, gemeint ist Kappadokien im Zentrum der Türkei. Bekannt ist diese Region vor allem für ihre einzigartige Landschaft mit skurilen Tuffgebirgen. In frühchristlicher Zeit entstanden in den Felsgebilden neben Wohnhöhlen auch Kirchen und ganze Klöster, bis hin zu kompletten unterirdischen Dörfern. Diese Wohnstätten sind heute noch in Betrieb und vermutlich ebenso sehenswert wie das Landschaftsbild.

Kappadokien in Zentralanatolien

Der Plan ist, Anfang Oktober diese Landschaft zu entdecken und erwandern und als Ausgangspunkt fast mittendrin im Städtchen Mustafapasha für eine Woche in einem alten Osmanischen Herrenhaus zu logieren. Hört sich gut an, finde ich. Ein bischen erschrocken bin ich beim Studium der Klimadiagramme für diese Region, die sich doch in 1200 Metern Höhe und mehr befindet, im Oktober geht es nachts wohl bis auf 5° runter. Nun ja, man wird sehen und hier im Blog dann genaueres erfahren.

Sonntag, 26. Juli 2015

Kölner Unterwelt

Kürzlich besuchte ich einen der Orte, die kaum einer kennt - obwohl mitten in Köln. Gleich neben der Hohenzollernbrücke führt seit Mitte der 80er Jahre ein Tunnel sechs Meter unter dem Rhein hindurch. Unscheinbar ist der Einstieg zwischen Brücke und Messe, ein kleiner Betonturm mit schmuckloser Blechtüre. Hinter dieser erscheint dann die eigentliche, hochwasserdichte Tür zu einem engen Treppenhaus.

Wasserdicht, zumindest bei geschlossenem Bullauge.

Auf - Zu
Hier geht's runter
Natürlich wurde hier nicht mit enormen Aufwand ein Tunnel zur Belustigung errichtet, die Röhre dient vielmehr der Fernwärmeversorgung von Deutz. Die Wärme wird als 130° Wasserdampf durch 70 cm dicke Rohre zur Schäl Sick gesendet. Dazu geht es 461 Meter durch den Tunnel, der mit drei Metern Durchmesser begehbar ist.

An Treppen herrscht kein Mangel
Der Tunnel
Die Fernwärmerohre sind sinnvoller Weise mächtig isoliert, damit nicht verloren geht. Das Klima im Tunnel ist daher angenehm temperiert und soll das ganze Jahr über ziemlich gleich sein. Auf der Innenstadtseite liegt das zweite Treppenhaus und endet direkt unter dem Musical Dome im Parkhaus. Besichtigungen lassen sich bei der Rheinenergie buchen.

Into the blue - Tunnelmitte

Sonntag, 17. Mai 2015

Milchstraße gesucht

Wie zuletzt hatte ich nun auch vor, hier Sterne zu gucken und zu fotografieren. Dafür taugt die Insel gut, eigentlich. Nun habe ich in der letzten Woche eine komische Wetterlage erwischt. Es war heiß, die übliche Wolkendecke im Norden hing tief, quasi direkt über dem Meer und da drüber nichts als Dunst. Und über dem Dunst dann nochmal Wolken. Leider waren auch keine so hübsch erkennbar ziehenden Wolken vorhanden, sondern mehr so ein großes graues Nebelgewabber. In dem verschwand der Blick auf den Teide ebenso wie jeglicher Sternenhimmel, von einigen wenigen mit extra viel Watt Leuchtkraft abgesehen.

Nun gut, dafür habe ich dann eben des nachts mehr geschlafen und mir noch ein paar Ecken angesehen, wo ich bisher nicht war. Teile des wilden Anaga-Gebirges konnte ich dann auch mal ohne Nebel sehen, denn die dicken Wolken hingen ja tiefer herum. So summiert sich der ein oder andere Kilometer zusammen, den ich hier herumfahre. Jedenfalls stärkt das Schulter und Nacken bei den ganzen Serpentinen.

Will man die Sonne aufgehen sehen im Anaga-Gebirge muss man leider sehr früh aufstehen

Ist im Kasten
Meer im Nebel gibt es als Zusatzfeature

Die Tage vergehen wieder zügig, langweilig wird es jedenfalls nicht. Hinter jeder Ecke gibt es wieder etwas zu sehen auf dieser doch sehr vielseitigen Insel. Seit gestern klart es übrigens zunehmens auf, für heute ist dann eine Nacht in den Bergen geplant. Gestern war ich noch spontan Sterne gucken, vermisste allerdings die Milchstraße?! Ein Blick in die übrigens geniale Astro-Software Stellarium half: aktuell geht die Milchstraße hier erst so um halb zwei auf, bis sie über den Bergen zu sehen ist, wird es dann eher vier Uhr. Blöderweise kommt die Milchstraße aus dem Südosten, während meine angedachten Blickrichtungen zum Fotografieren nach Nordwesten zeigen. Da muss ich mir dann wohl etwas einfallen lassen nächste Nacht.

Bloß nicht von den Klippen kippen
Fehlendes Problembewusstsein: eine Verschärfung der Gesetze gegen die Massenmenschhaltung wird derzeit in der EU nicht diskutiert. 

Dienstag, 12. Mai 2015

Schwerlasttransport

So, nachdem (schon!) vier Tage vergangen sind auf der Insel, melde ich mich mal hier zu Wort. Ich bin, daher der Titel, dieses Mal mit mächtig Gepäck unterwegs.

Das hat seine Gründe, wie beim letzten Aufenthalt hier schwebt mir die Aufnahme von Zeitraffern als "Sondergebiet" der Fotografie vor. Langsame Bewegungen, etwa ziehende Wolken oder der Sternenhimmel (durch die Erdrotation), die mir bloßem Auge oft kaum wahrzunehmen sind, werden mittels dieser Technik sichtbar. Landschaftsbilder lassen sich damit noch einmal ganz anders in Szene setzen. Nachdem mir letztes Jahr schon ganz brauchbare Aufnahmen gelungen sind (finde ich wenigstens), soll es dieses Mal noch etwas professioneller zugehen. Nach längerem Suchen habe ich mir einen sogenannten Slider, einen motorisierten Kameraschlitten, zugelegt, der während der Aufnahmesequenz die Kamera millimeterweise bewegt und damit noch mehr Dynamik in den Filmen ermöglicht. Hier schweife ich mal nicht weiter aus, für die meisten Normalsterblichen wird es sonst langweilig.

Das ganze hat jedenfalls Folgen. Das Gerät ist 75 Zentimeter lang und wiegt alles in allem etwa drei Kilo. Eine neue Reisetasche musste her, denn die Alurohre des auseindergebauten Geräts passen leider nicht in die alte. Ein Dreiviertelmeter ist doch mehr, als man so meint. Zum Aufbau werden dann auch noch zwei Stative benötigt, alles in allem summiert sich mein Tascheninhalt (mit Tasche, aber ohne Fotorucksack) auf 25 Kilo. Erlaubt waren, man weiß es nicht genau, 20 oder 23 bei Air Berlin. Beim Ceck-In zeigte man sich erfreulich ignorant hinsichtlich des Waagenausschlages, ich hätte schon saftige Gebühren befürchtet.

Derweil, schleppen muss ich das ganze Geraffel natürlich trotzdem. Ich hatte schon kurz überlegt, mir beim Großeinkauf im lokalen "Hiper-Dino" einen Hackenporsche mitzunehmen, um das Equipment hinter mit her zerren zu können. Denn außer dem Fotozeugs will ja auch noch Proviant und der im Baumarkt schnell erworbene Klappstuhl mit. Das sehr bequeme und stabile Modell des Vorjahres hatte man leider nicht mehr im Sortiment, ich musste auf teurere Plastikware umsteigen, egal, sitzen ist schon kommod.

Mein bewährtes Quartier war schnell und ohne Navi erreicht, ich habe gleich die kürzere und schönere, aber kurvenreiche Route durch die Berge genommen. Meine Vermieter wiesen mir eine noch größere Wohnung mit seperatem Schlafzimmer zu, sehr nett. So residiere ich mit viel Platz und Terrasse mit Meerblick, was will man mehr. Der Autovermieter stellte aber leider statt des erwarteten Seat einen Opel Astra bereit. Angesichts des Sternenhimmels hier ein treffender Name, indes ist dies die lahmste Karre, die ich je gefahren habe. Da kam der Polo letztes Jahr geschmeidiger die Berge hoch und hat dabei etwa zwei Liter weniger Sprit verzehrt. Nun denn, letzterer ist wenistens mit 95 Cent angenehm bezahlbar.

Der Stern aus dem Hause Blitz, läßt sich maximal im 2. Gang die Berge hoch peitschen.

Zurück zum Zeitrafferthema. Leider ist das Wetter hier gerade schlecht für mich, weil zu gut. Wolkenloser Himmel macht geraffte Zeit extram langweilig, weil allzu viel bewegt sich dann nicht in der Landschaft. Mal abgesehen von Sonnenauf- und -untergängen, die aber die alleine reißen es auch nicht raus. Die üblichen Passatwollken hängen momentan zu tief, um auf den Berghöhen etwas damit anzufangen. Hinzu kommt neuerdings eine hohe Wolkendecke, die den Sternenhimmel hübsch verdeckt. Nun ja, das kann sich alles noch bessern. Erste Ergebnisse hatte ich heute bei der Fahrt durch das Anaga Gebirge, einer der ältesten und wie ich finde schönsten Teile der Insel. Das zogen mächtig Wolken, allerdings war es den ganzen Tag diesig und heftig schwül. Mit dem Slider muss ich eh noch rumprobieren, alles nicht so einfach. Eine Aufbauroutine stellt sich inzwischen ein, aber es braucht auch Vordergrund im Bild, sonst taugt die Bewegung wenig. Da heißt es noch viel versuchen, wobei die ein oder andere Stunde wie nichts vergeht. Ob das Ergebnis etwa staugt, sieht man leider sowieso erst später am Rechner.

Das ganze Geraffel vor untergehender Sonne
Materialschlacht am Berg

Gestern habe ich dann mal an einer Veranstaltung des touristischen Normalprogramms teilgenommen. Ich bin extra um halb sieben aufgestanden, um rechtzeitg beim "Loro Parque" zu sein. Das ermöglichte, einen Parkplatz zu finden und in Ruhe allerlei anzuschauen, bevor die Busse aus den Bettenburgen im Inselsüden den Weg geschafft haben. Der ursprüglich zum Zwecke der Papageienausstellung geschaffene Park (man glaubt gar nicht, wie viele Sorten es da so gibt) ist inzwischen eine der Hauptattraktionen der Insel und ein ganz hübsch angelegter Zoo. Mich interessieren vor allem die Unterwasserwelten, die vielfälig in Szene gesetzt werden. Das sieht dann unter anderem so aus:


Dann habe ich das auch gesehen, einige Stunden war ich damit beschäftigt. 

Sonntag, 3. Mai 2015

Wiederholungstat

Nachdem ich letzten Sommer eine interessante und erholsame Zeit auf Teneriffa verbracht habe, liegt eine Widerholung nahe. Der zweite Inseltrip beginnt kommenden Freitag, das umfangreiche Geraffel fotografischer Art wird gerade zusammengepackt. Ob das mit dem Freigepäck hinhaut wird man sehen müssen.

Die Vulkaninsel will wieder erobert werden

Standort wird der gleiche sein, ich habe mich wieder im bewährten Appartement in Icod de los Vinos auf der Nordseite der Insel einquartiert. Die Meteologen drohen mit 25°, dagegen ist nichts einzuwenden. Ich hoffe, auch die Nachttemperaturen in den Bergen werden erträglich.

Das Erwähnenswerte wird sich dann wie gewohnt hier nachlesen lassen, wir lassen uns mal überraschen.