Sonntag, 29. März 2020

Vereinzelt

Samstag Nachmittag, bestes Frühlingswetter. Die Innenstadt rund um Dom, Fußgängerzone und Altstadt würde man üblicher Weise an einem solchen Tag meiden. Konsumwillige, Touristen und Brauhausterrassenbesucher sorgen für Gedränge, normalerweise. In Zeiten von social distancing sieht es freilich (und gut so) anders aus. Ich nutze das schöne Wetter, um einen Spaziergang im Zentrum vorzunehmen. Freie Straßen, freie Parkplätze und eine surreale Stille begegnen mir.

Freie Fahrt
... auch rund um den Hauptbahnhof

Die Domplatte ist nahezu menschenleer, für Geräusche sorgen nur die Windböhen, von Verkehr ist nicht viel wahrzunehmen. So still ist es hier sonst wahrscheinlich nur Sonntags in aller Herrgottsfrühe.

Soviel Platte ...
... bekommt man sonst nie zu sehen
Zugang nur für Gebtesbedürftige

Einige Spaziergänger flanieren durch die Fußgängerzone, vorbei an geschlossenen Läden. Heute ist hier zügiges Durchkommen für Radfahrer, die normalerweise keine Chance hätten auf der Schildergasse.


Information
Fußgänger(freie)zone

Roncalliplatz fast verlassen
Einsam

Ich drehe noch eine Runde durch die Altstadt, in der klassischen Touristengegend war ich länger nicht. Statt Menschenmasse und brummender Gastronomie herrscht fast gespenstische Stille in den Gassen. Etwas mehr Betrieb ist am Rheinufer, natürlich sorgt jeder für Bewegung.

Wenig Beanspruchung ...
... für's alte Kopfsteinpflaster
Verlassene Gasse
Viel Platz auf dem Alter Markt ...
... und dem Heumarkt
Alles Piano, Piano

Offensicht geht's, auch ohne Ausgangssperre. Bleibt zu hoffen, dass der gewünscht Effekt eintritt.

Sonntag, 22. März 2020

Vernunftbegabt

 Während sich zweitklassige Diktatoren die Langeweile verteiben, Kim Dings etwa mit Atombombentests, sorgen wir für Entschleunigung des Lebens. In meinem Wohnumfeld ist (fast) so wenig los wie seinerzeit, als uns der Irre vom Bosporus heimsuchte und mein Stadtviertel gesperrt wurde.

Geschlossen

Gesperrt ist jetzt nichts, aber ich stelle erfreut fest, dass die Mehrheit der Menschen zu vernünftigem Verhalten neigt. Neben den Besserwissern, Dauernörglern und toilettenpapierhamsternden Zombies gibt es viele, sehr viele, die einfach unaufgeregt die gebotenen Dinge beachten. In Köln hat man verfügt: draußen keine Gruppen, nur paarweise darf man in den Sonnenschein. Und das funktioniert. Bei meinen Runden (alleine) durch den nahegelegenen Grüngürtel am Wochenende ist genau das zu beobachten. Keine Ordnungshüter wachen über das Geschehen, trotzdem machen alle, was sinnvoll erscheint: man geht auf Distanz.

Basketball entfällt ...
... Tischtennis auch
Ungewohnt: viel Platz im Grüngürtel

Offenbar haben die meisten verstanden, dass es keinen Entscheidungen "von oben" Bedarf, keiner nie gekannten Einschränkung von Grundrechten, wenn alle mitdenken. Und ihre Mitmenschen dazu ermutigen, statt sie zu maßregeln. Zivilgesellschaft, Engagement, Mitgestalten wollen irgendwie alle, jetzt darf man es praktizieren und alle gewinnen dabei.

Kein Fußball
You'll never walk alone!
#staythefuckhome

Freitag, 6. März 2020

Rettet Corona!

Mehreren Medienberichten ist zu entnehmen, dass in den USA die Umsätze beim Corona Bier einbrechen.
Corona
[Foto: Bruce The Deus]
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Freilich, das mexikanische Corona zählt sicher nicht zur Krone der Bierbraukunst. In den USA ist es dennoch die meist improtierte ausländische Marke, die haben wahrscheinlich nicht so viel Ahnung und die Transportwege sind vorteilhafter gegenüber Europa.

Außerdem: Corona wird, zumindest hierzulande, in der Regel mit einer Limettenspalte (= gesund, Vitamine!) im Flaschenhals angeboten. Ob sich dies grippetechnisch präventiv verhält, gilt in der Fachwelt als umstritten. Schaden wird es aber voraussichtlich nicht.

Also liebe Leser, Amerikaner und Freunde des Gerstengebräus: das momentane Virus heißt zufällig so wie das mexikanische Bier. Das Bier gehört nicht gescholten, nicht gemieden, nicht zum unschuldigen Kollateralschaden der Epedemie gemacht.

Prost!