Auf Schritt und tritt begegnet einem auf Lanzarote César Manrique. Der wohl bekannteste Spross der Insel hat diese als Künstler, Bildhauer und Umweltschützer erheblich mit geprägt und viele Spuren hinterlassen. Kaum eine Sehenswürdigkeit hängt nicht irgendwie mit Manrique zusammen.
Ich mache mich auf in die Berge nach Haria. Hier war zuletzt der Wohnort Mariques. Immer setzte er sich ein für einen Tourismus im Einklang mit der Natur und dem Charakter der Insel. Bausünden, wie sie in Spanien nicht selten anzutreffen sind und das Bild des Massentourismus prägen, sollten vermieden werden. Völlig geglückt ist das indes nicht, so dass sich der Künstler fernab der touristischen Küste zuletzt in den Bergen niederließ.
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Recht abgeschieden liegt Haria |
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Der Ort erinnert ... |
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... an Oasen des nördlichen Afrikas |
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Hier wohnte der Künstler zuletzt |
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Hier ist er auch begraben, natürlich unter Palme und Kaktus |
Ganz unabhängig von Marique ist Haria immer eine Fahrt Wert. Das Dorf liegt sehenswert zwischen Vulkangipfeln und Terrassenfeldern, mitten in einem Meer von Palmen. In meist völliger Stille lässt sich durch die weißen Gassen spazieren und von den Serpentinenstraßen der Umgebung der ein oder andere Ausblick genießen.
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Terrassenfelder bei Haria |
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Wieder Landschaftskunst wo man auch hinschaut |
In den 60er Jahren schuf Manrique in einem der weltweit größten Lavatunnel eine Sehenswürdigkeit. Nahe des Atlantik wurden Teile des Tunnels, Jameos del Agua, mit einem unterirdischen See für Besucher gestaltet, dazu entstanden ein traumhafter Pool und ein unterirdischer Konzertsaal. Da auch hier der Touristenandrang hoch ist, komme ich wieder morgens um neun. Leider macht das ganze erst um zehn auf und ich muss doch noch ins nächste Dorf fahren auf einen Kaffee.
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Jameo Chico, der unterirdische See ist Heimat einer nur hier anzutreffenden Krebsart |
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Ein Cortado im Höhlencafé |
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Die Mutter aller Pools (Baden verboten) |
Ein weiteres Werk Mariques, das die Landschaft für den Tourismus nutzt, ist der Mirador del Rio. Am letzten östlichen Zipfel der Insel thront auf einem Felsen hoch über der Steilküste der schön gestaltete Aussichtspunkt. Bei meinem erst Anlauf gab es allerdings nichts zu sehen außer tief durchziehnder Wolken und Regen, beim zweiten Versuch sieht es dann besser aus. Ich komme möglichst spät, richtiges Abendlicht ist leider aufgrund der Öffnungszeiten nicht möglich.
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Treppen führen im Inneren des Mirador ... |
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... vorbei an lauschigen Plätzen hoch auf den Felsen |
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Von dort der Blick auf die Nachbarinsel Graciosa |
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Steilküste im Osten der Insel |
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Und Café im Mirador |
Am anderen Ende der Insel, in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo, schaue ich noch bei einem weiteren Künstler vorbei. Der Deutsche Dieter Noss hat hier sein Haus als Gesamtkustwerk gestaltet. Der Garten und das Haus sind frei zugänglich und mit allerlei Skulpturen und Kunstwerken aus Gebrauchsgegenständen und Naturmaterial gefüllt. Sich hier einmal umzuschauen war auf jeden Fall eine gute Idee.
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Vorsicht - Kunst! |
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