Montag, 24. März 2014

Cao Dai

Danang ist tatsächlich eine Stadt mit Flair, ich bin ganz froh, mich hier für zwei Nächte einquartiert zu haben. Nach der zweimaligen Wasserberieselung hat mein meistgenutztes Objektiv leider erstmal den Geist aufgegeben (die Dinger sind ja heutzutage auch völlig von Elektronik abhängig). Nach nächtlichem Trocknen geht es nun zum Glück wieder, das wäre sonst ziemlich ärgerlich gewesen.

Ich nutze die Zeit zu einem Besuch des hiesigen Cao Dai Tempels. Die Cao Dai sind eine recht originelle Sekte, die aus den diversen Weltreligionen und allerlei sonstigen Zutaten die "perfekte Religion" gebastelt haben. Zu ihren Heiligen gehören nicht nur Konfuzius, Buddha und Jesus, sondern auch beispielsweise Victor Hugo. Einen Papst git es auch, obwohl das Amt seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr besetzt ist. Wichtigster Tempel und Sitz des Papstes ist in Tay Ninh im Süden des Landes, wohin ich es bisher nicht geschafft habe. Also wenigstens ein Besuch beim Tempel hier, der vergleichsweise schmucklos ausfällt. Ich sehe zu, um zwälf mittags dort zu sein, dann findet einer der vier täglichen Gottesdienste - genau alle sechs Stunden - statt. Ein paar duzend Anhänger in typischer Tracht zelebrieren die Messe, als Gast ist man willkommen.

Andächtige Cao Dai

Vor einigen Jahrezehnten noch waren die Coa Dai und ebenso die buddhistische Sekte der Hoa Hao ein echter Machtfaktor mit Millionen Anhängern und eigener Armee. Sie kontrollierten große Teile des Mekong Deltas. Heute gibt es wohl noch um die zwei Millionen Gläubige, ein paar Tausend sogar außerhalb Vietnams, die Bedeutung ist aber eher bescheiden.

Ein Themenpark mit scheußlichen Marmorstatuen gleich gegenüber meines Hotels.
"Danxe" sagt der Laminierbetrieb (Dan Xe)
Aufklärung des Verbraucherschutzministeriums im Markt: Schweinehälften gehören nicht auf's Moped!

Heute morgen ging es per Flug weiter nach Hanoi, wo ich das selbe Zimmer wie letztes Jahr beziehen konnte. Ein bischen Spazieren in der vertrauten Altstadt stand auf dem Programm und ein Besuch des Literaturtempels, für mich nach wie vor einer der schönsten Orte der Stadt. Mal schauen, was es hier in den kommenden Tagen noch neues zu entdecken gibt.

Spontanfotoshooting im Literaturtempel
"wow" meint die Reklame

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