Sonntag, 12. November 2023

Hauptsache Bahnanschluss

Begegnet man in asiatischen Städten Bahngleisen, findet man diese meist dich bebaut, in der Regel mit eher einfachen Behausungen, vor. Von Indien bis Vietnam, Leben längs der Gleise. Unweit der Sukhumvit Road finde ich eine kleine Bahnlinie und folge den Schienen, vielleicht einen Kilometer.

Chanel

Livin' under the Billboards ...

... und längs der Eisenbahn

Nur einen Steinwurf entfernt von der glitzernden Sukhumvit Road

Zwischen Bahn und Hochbahn

Hahnenkämpfe waren nicht zu beobachten

Besiedelt ist auch die Bahnlinie in Khong Toei. Züge verkehren hier allerdings eher selten.

Kiosk

Am Rande von Khlong Toei

Frühmorgens breche ich auf zu einem Ausflug ins Provinzstädtchen Samut Songhkram, einenhalb Taxistunden südlich von Bangkok. Dort gibt es den Talad Rom Hub, zu Deutsch "Schirm-zurück-Markt". Der Markt (oder zumindest ein kleiner Teil davon) liegt auf der Bahnstrecke und immer wenn der Zug kommt, werden die schattenspendenden Dächer routiniert zurückgeklappt und die Gleise zügig geräumt. Warum man einen Teil des Marktes auf die Bahnstrecke legt, weiß kein Mensch. Platz genug wäre auch anderswo, aber ähnliches beobachtete ich zum Beispiel auch schon in Yangon, Myanmar (dort allerdings uriger und gänzlich untouristisch). Wundersames Asien...

Der Railway Market in Samut Songhkram ist mittlerweile Touristenstar. An jeder Ecke werden Kombitouren mit den Schwimmenden Markt in dieser Gegend, seit Jahren eine reine Touristenshow, angeboten. Diese werden offenbar auch von jedermann gebucht, pünktlich zu den Abfahrtzeiten der Züge fallen Busladungen ein und fluten die Gleise. Offenbar brechen die ebenfalls morgens um sieben schon auf, ich bin etwas überrascht. Zu sehen gibt es also wenig Zug, viele Menschen und viele Handys, ein riesiges Spektakel. Man wundert sich, das nicht dauernd jemand überfahren wird, die Polizei hat ihre liebe Mühe, die Leute aus der Gefahrenzone zu scheuchen. Mit der Besucherzahl hat die Menge der Souvenirshops zugenommen und einige findige Händler sind umgestiegen vom Gemüseverkauf zur Barhockervermietung an Schaulustige.

D'r Zoch kütt

... und mit ihm die Generation Instagram

Kaum ist der Zug durch, verschwinden die Reisegruppen wir von Zauberhand. Für etwa zwei Stunden herrscht Ruhe und normaler Marktbetrieb. Den schaue ich mir an, auf den Gleisen und auch in den diversen Markthallen rundherum.

Marktbetrieb im Normalmodus

Für Erfrischungen ist gesorgt

Ein ganz normaler Markt, mit Schienen halt

Zeit für ein Frühstück

Ausreichend Markthallen, ohne Zugverkehr, sind vorhanden

Zeit für den nächsten Zug und Tumulte

Nun habe ich das auch mal gesehen, gut. Lohnt der Ausflug? Es geht, der Markt ist schon nett (sind Märkte ja immer), der Trubel allerdings ist mir doch zu viel. Also ich würde eher abraten.

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