Freitag, 18. Oktober 2013

Arriva

Zeit für ein kleines Malta-update - am letzten Abend. Das ist ein Zeichen dafür, dass ich busy war und anderes im Kopf hatte. Außerdem ging es jeden morgen um sechs raus und abends entsprechend zeitig in die Federn. Man weiß nicht, wie diese Stadt hier tickt, abends um neun ist alles ausgestorben, früh morgens aber auch eher. Entweder wird hier exzessiv geschlafen oder die sind morgens alle schon weg, ich glaube es nicht.

Neulich abends habe ich eine nette Bar wiederentdeckt, an einer Treppe gelegen (natürlich). Da war ich schon seinerzeit vor 18 Jahren und traf hier damals auf Besatzungsmitglieder eines englischen Flugzeugträgers. Naja, das war lustig und feucht. Die einst verräucherte Spelunke hat sich gemausert, es gibt jetzt Leckereien und geraucht wird draußen, wo aber ausreichend Tishce auf der Treppe bereitstehen. Immer noch sehr nett hier und heute gibt es überraschender Weise noch Livemusik. Auf der Treppe wurde ein Plateau errichtet und eine Band bringt sich gerade in Positur, also werde ich dann beizeiten hier unterbrechen und nächste Tage vervollständigen.

Hier sitz man gerne des abends herum.
In den letzten Tagen bin ich ein wenig über die Insel gefahren. Die schönen uralten Busse wurden zwischenzeitlich eingemottet und beim Aufbau eines effizienten Bussystems hat man sich von der Deutschen Bahn beraten lassen. Na, ob da nicht der Bock zum Gärtner erkoren wurde? Die Busse wurden dann in China bestellt und sind, so hört man, den Herausforderungen maltesischer Straßen nur begrenzt gewachsen. Sie brechen wohl ab un an zusammen, was mit allerdings nicht widerfahren ist. Ich kann nur von eiskalter Klimatisierung nachteilig berichten.

Außer Betrieb: die schönen Oldtimer
Unter anderem war in Marsaxlokk (sprich. Marsaschlock), das Fischerdorf der Insel. Entsprechend touristisch ausgeschlachtet ist das ganze inzwischen und ich fahre früh morgens hin, noch bevor der Markt mit all dem Krempel, den keiner braucht, an der Uferpromenade aufgebaut ist. Neben viel Wolken (ja, vorgestern war es morgens zunächst etwas anderes wettertechnisch) gab es so noch Gelegenheit, in Ruhe herumzuschlendern und ein paar Fischer zuzuschauen. Als die ersten Busse eintrudelten, war ich damit fertig und wartete noch bis Mittag, um wenigstens noch etwas vom frischen Fisch zu genießen, wenn man schonmal da ist.

Fischer beim Herumlungern
Die "drei Städte" - das sind alte Festungsstädte auf der gegenüberliegenden Hafenseite, quasi die Vorläufer Vallettas als Sitz des Johanniterordens - besuchte ich und außerdem Mdina, die noch ältere ehemalige Hauptstadt Maltas. Gut, Mdina ist alt und ganz hübsch anzuschauen, aber ansonsten Anwärter für die Liste der langweiligsten Orte der Welt. Ist man vor den Touribussen da, hat leider alles zu und ich bekomme dummerweise keinen Kaffee, was den Morgen vielleicht auch etwas verleidet hat.

Mdina in der Morgensonne
Herumgesitze - die Einheimischen finden es wohl auch langweilig

In engen Gassen wird's eng
So, gleich beginnt hier die Musik, daher einfach noch ein paar Bilder und weiteren Text will ich mir einstweilen sparen.

Lustige Malteser
Man weiß nicht, ob hier die neusten Trends beim Piercing diskutiert wurden
Nochmal Valletta im Abendlicht
Ach ja, zu ergänzen wäre noch: "Arriva" ist die neue maltesische Busgesellschaft. So, hätten wir das auch erläutert.

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