Montag, 4. November 2013

Dinge, die auf Reisen nerven (I)

Derzeit befinde ich mich auf Dienstreise in Mazedoniens Hauptstadt Skopje und bewohne dort ein apartes Hotelzimmer. Der tägliche Besuch des durchaus wohlgestalteten Bades ließ mich heute übe reine Sache sinnieren und diese für würdig befinden, eine Fortsetzungsgeschichte (mal sehen) über Dinge zu verfassen, die nerven.

Heute sei hier erwähnt: Schilder, die in Hotelbädern hängen und sinngemäß kundtun, man möge seine Handtücher zu Boden werfen, wenn neue gewünscht werden oder hängen lassen, wenn ein Wechsel nicht von Nöten ist.

Auf der Rückseite findet sich die Englische Bedienungsanleitung

Zunächst kannte man derlei Verfahren nur aus deutschen Hotels der gehobenen Klasse, die sich "für etwas bessers" hielten und damit dem Zeitgeist wohl Rechnung trugen. Mittlerweile hat sich diesen Verfahren weltweit mehr oder weniger durchgesetzt und ist auch in shclichten Herbergen anzutreffen, außer in den ganz billigen Absteigen, die gar keine Handtücher bereitstellen.

Was soll daran nerven? Fragt nun vielleicht der kritische Leser, das ist doch der Umwelt dienlich. Richtig, bestätige ich gerne. Außerdem, wer verlangt schon nach täglich frischen Handtüchern, so einen Unsinn gibt es zu Hause auch nicht. Den täglichen Handtuchwechsel sollte man einfach per se abschaffen und damit wäre dann in der Tat etwas für die Umwelt, allerdings wohl auch gegen die Handtuch- und die Waschmittelindustrie getan.

Der eigentlich nervende Punkt ist: kaum eines der schilderaufhängenden Hotels hält sich an die dem Gast nahegelegte Mahnung, die Umwelt durch unnötiges Handtuchreinigen zu schonen. Ich lasse prinzipiell meine Handtucher artig auf Stangen und Haken. Dennoch finde ich sie nach der Zimmerreinigung dort nicht mehr wieder, sondern frische Exemplare hübsch gefaltet auf dem Bett liegend. Heute beschlich mich der Verdacht, ich könne irren und es seien die Gebrauchtücher, die nur hübsch gefaltet wo anders hingelegt wurden. Kurzerhand versah ich mein Badetuch mit einem kleinen Schmutzfleck in einer Ecke (der Balkonboden war dazu geeignet), um es dann wieder auf seine Stange zu hängen, den Fleck natürlich vor dem Reinigungspersonal verborgen. Weg das Handtuch, weg der Fleck, der Gästewunsch schmählich missachtet, das bleibt als Fazit am heutigen Abend. Und die Erkenntnis, dass man mit wenig Mühe ganz schön viel über bisher zu unrecht kaum beachtete Themen in die Tasten hauen kann.

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