Samstag, 17. April 2010

Auf nach Haridwar

Das ist leicht gesagt, doch schwerer getan. Am Morgen des 12. April fahren wir zum Busbahnhof, der fuer Fahrten ge'n Norden zustaendig ist. Dort herrscht wie erwartet erheblicher Trubel. Ein Buchungsbuero, was es hier eigentlich fuer die Touristenbusse geben sollte, ist nicht existent. Die in haeufigen Abstaenden abfahrenden "einfachen" Busse nach Haridwar werden von der Menge regelrecht gestuermt. Ich sagte es schon einmal, Inder besteigen Verkehrsmittel nicht - sie entern sie.

Wir raeumen uns selbst eher schlechte Chancen ein, eines der Fahrzeuge durch die Fenster zu erklettern und so einen Platz zu ergattern. Also wird umdisponiert, es gibt reichlich Angebote fuer Taxifahrten. Da diese stuendlich teuerer werden, greifen wir recht kurzentschlossen zu und legen die 220 Kilometer im Auto zurueck. Durch die geoeffneten Fenster weht uns heiser Wind um die Ohren, fuer etwa fuenf Stunden dauerfoehnen. Der Fahrer gehoert zur aggressiven Sorte, wir sind erfreut ueberhaupt den gewuenschten Zielort zu erreichen. Fast zumindest.

Der Autoverkehr endet ein ganzes Stueck ausserhalb der Stadt, dort muessen wir auch raus. Vor uns liegen noch etwa sieben bis acht Kilometer bis zu unserem Hotel. Diese legen wir ueberwiegend zu Fuss zurueck, was uns bei unserem eher umfangreichen Gepaeck und den Aussentemperaturen nicht frohlocken laesst. Ein Stueck erfahren wir mit einer Fahrradrikscha, bis wieder die naechste Strassensperre die Weiterfahrt verhindert. Dann engagieren wir zwei Gepaecktraeger, die sich foermlich aufdraengen. Ein eher mulmiges Gefuehl beschlecht uns, als besagte Traeger mit unseren Seesaecken bald zusammenbrechen. So geht dass nicht, wir taugen nicht zu Kolonialherren und koennen das nicht mit ansehen. Also werden die beiden entlohnt und fortgeschickt, selbst schleppt der edle Reisende.

Das tun um uns herum noch ein paar Leute. So ein paar Millionen, die nach und nach in Hardiwar einfallen. Doch dazu spaeter mehr. Wir schaffen es, unser Hotel zu erreichen und sind fuer diesen Tag erstmal "durch". Ein kaltes Bier waere jetzt toll, aber Haridwar ist heilige Stadt: kein Alkohol, kein Fleisch, keine Eier.

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