Das nächste Ziel ist Hpa An, Hauptstadt das Kayin State. Eigentlich eine ncht weiter zu erwähnende Kleinstadt, wäre nicht die umgebende Landschaft, die dem Ort einen Platz auf der touristischen Landkarte garantiert. Wilde Karstfelsen schießen hier aus der Ebene mit ihren Reisfeldern empor, bis zu 600 Meter hoch. Das ist in der Tat schön anzusehen. Viele der Felsen sind außerdem mit Höhlen bestückt, die ihrerseits, man ahnt es, zu buddhistischen Tempeln umgewidmet wurden.
Bereits bei der Anreise nutze ich Fahrer und Zeit, bereits zwei der außerhalb liegenden Höhlen zu besichtigen. Höhleneingänge liegen meist nicht ebenerdig, heißt: viele steile Treppen. Buddhistisches Heiligtum heißt gleichzeitig: barfuß rauf laufen. Man muss aufpassen, da nicht langsam fußlahm zu werden, die Füße verweichlichter Durchschnitteuropäer sind dafür eben nicht gemacht.
|
Höhlenmalerei: Buddhas Leben |
|
An Figuren herrscht kein Mangel |
Zwei Höhlen reichen dann auch für heute, zumal es hier in der Gegend ganz schön heiß und schweißtreibend ist. Also lasse ich mich zur nachmittags Herberge bringen und der Fahrer bekommt Feierabend, beziehungsweise kann die rund sechs Stunden Heimfahrt nach Yangon antreten. Mein gewähltes Guesthouse, das Galaxy, liegt zentral und ich habe mich im einzigen Zimmer oben auf der Dachterrasse eingemietet. Heißt: viele steile Treppen, man kennt das ja schon. Dafür habe ich einen netten Blick über die Stadt und teile die große Terrasse nur mit den Wäscheleinen. Das Zimmer ist eigentlich zu teuer, aber die Leute sind sehr nett und ich wohne halt im Penthouse. Nachteil des Dachaufbaus: gefühlte 40 Grad als ich einziehe, die Klimaanlage braucht einige Stunden, das auf brauchbare Temperaturen zu regeln. Ich gucke derweil Sonnenuntergang und probiere allerlei leckere Sachen auf dem Nachtmarkt am Flussufer.
|
Zimmer mit Terrasse |
|
Hauptstraße in Hpa An |
|
Der Ausblick könnte schlechter sein |
|
Nachtmarkt ist immer gut |
Am nächsten Morgen geht es zeitig los. Um fünf wartet der von mir herbei beorderte Tuk-Tuk Mann, denn ich möchte rechtzeitig zum Sonnenaufgang das Felsheiligtum Kyauk-Ka-Lat erreichen. Die Fahrt ist frisch im Morgenwind und nach einer halben Stunde ist das Ziel erreicht. Das Kloster mit dem Nadelfelsen auf einer Insel ist sehenswert und genau wie geplant lohnt sich frühes aufstehen, ein guter Ort für den Sonnenaufgang. Die Stille wird nur von Gesängen der Möche und ein paar Enten auf dem See unterbrochen, ein paar Hunde dösen auf dem Weg, sonst ist hier noch niemand. In aller Ruhe kann ich mir einen geeigneten Platz am Seeufer suchen und zusehen, wie es dämmert. Doch, eine feine Art, den Tag zu beginnen.
|
Kloster in ersten Morgenlicht |
|
Felsheiligtum vor Sonnenaufgang |
Über steile Stufen lässt sich die Felsnadel besteigen, wobei man ständig aufpassen muss, nicht zum Ziel morgendlicher Vogelnotdurft zu werden. Oben sitzt der singende Mönch, Fotografieren ist hier allerdings verboten. Ein bischen Aussicht gibt es nur auf der untersten Ebene.
|
Blick vom Felsen |
|
Farbenfroh auf der Brücke |
|
Das Naturwunder ist auch bei burmesischen Touristen beliebt |
|
... und veranlasst auch Mönche zum Selfie |
Es gelingt, in Nähe des Klosters noch einen Kaffee aufzutreiben, bevor es weiter geht zum nächsten Ziel. Die größte der Höhlen möchte ich besuchen, die etwas abgelegene Saddan Höhle. Den Aufwand angesichts der Straßenverhältnisse unterschätze ich etwas, für die 30 Kilometer brauchen wir über eine Stunde. Das Höhlenlabyrint führt tunnelartig durch den kompletten Berg, durch einige "Hallen" und über Brücken, meist düster und natürlich auch hier barfuß, was auf Dauer eher unbequem ist. Begleitet wird man vom Gefiepe tausender Fledermäus, die unsichtbar im Dunkel der Höhlengewölbe hängen. Ich bin ganz froh, als ich die Treppen auf der Rückseite des Berges abgestiegen bin und wieder in die mitgenommenen Latschen schlüpfen kann. Auch hier bietet sich erst einmal eine Getränkepause in einer der Teebuden an. Dann wird der Rückweg zunächst per Boot begonnen, man wird durch eine Grotte unter dem Berg hindurch gerudert. Dann endet der zur Regenzeit vorhandene See und es geht zu Fuß weiter, auf Pfaden längst der Reisfelder um den Berg herum. Ein landschaftlich netter Spaziergang und auf jeden Fall besser, als den Weg durch die Höhle wieder zurück zu laufen.
|
Anfahrt über staubige Pfade |
|
In der Saddan Cave: seltene Darstellung des vom Fasten ausgezehrten Buddha |
|
Brücke in der Höhle |
|
Zierfischverkauf am Höhlenausgang |
|
Per Boot unter'm Berg hindurch |
|
Auf dem Rückweg ... |
|
... lädt ein Saftladen zum Verweilen |
Auf der Rückfahrt nach Hpa An besteht mein Fahrer auf einen kurzen Stopp an einer weiteren Höhle, na gut, da werfe ich noch einen kurzen Blick drauf. Ich bin doch erstaunt, dass ich insgesamt acht Stunden unterwegs war und lasse mich zurück in Hpa An am bereits für gut befundenen Restaurant Lucky 1 zum späten Mittagessen absetzen, ein gewisser Hunger ist vorhanden. Dann tätige ich noch ein paar kleine Einäufe und lege eine Siesta ein. Am Abend dann suche ich die Pagode am Flussufer auf zwecks Sonnenuntergangsbesichtigung, bevor ich noch eine Runde auf dem Nachtmarkt drehe.
|
Die letzte Höhle für heute |
|
Abend am Fluss |
|
Betriebsamkeit vor Sonnenuntergang |
|
Farblich geht der Tag wieder gut zu Ende |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen