Nein, Goa ist keine Insel, wie oft fälschlicher Weise von Unkundigen angenommen wird. Und nein, Goa ist auch keine Stadt. Goa ist der kleinste der indischen Bundesstaaten und einer der jüngsten, noch bis in die 60er Jahre hatten hier die Portugiesen das Sagen.
Dann kamen die Hippies auf der Suche nach Erleuchtung, Palmen und Drogen im Überfluss. Generationen vor uns machten sich langhaarige Auswanderwillige mit alten VW-Bussen auf und durchquerten unter anderem Afghanistan, um mit Goa eines der Paradise dieser Zeit zu erreichen. Diesen Part der Anreise lassen wir aus und besteigen in Mumbai den Nachtzug. Dieser wird natürlich auf dem hinterletzten Gleis geparkt und ist kilometerlang, was entsprechendes Gepäckgeschleppe zur Folge hat. Die Internetbuchung - schneller erledigt als bei der Deutschen Bahn - erweist sich als zuverlässig, unsere Namen stehen ordnungsgemäß auf der Passagierliste unseres Waggons.
Um das weite Spektrum indischer Zugklassen abschließend beurteilen zu können, opfern wir uns und reisen, natürlich auch rein investigativen Motiven, erster Klasse. Da darf man jetzt nicht den schieren Luxus erwarten. Aber immerhin, es gibt ein echtes Abteil mit Wänden statt Vorhängen, die Liegen sind ein wenig breiter und die Lampen funktionieren, alle. Darüber hinaus befindet sich der Waggon in einem ähnlich beklagenswerten Zustand wie alle anderen auch.
Da irgendein Minister des bundesstaates Maharashtra mitreist, hüten bewaffnete Polizisten auch unser Hab und Gut (nicht, das dies nötig gewesen wäre). Wir teilen das Abteil mit einem Qualitätsmanager aus der Farbenbranche und dessen fünfjähriger Tocher. Letztere erweist sich als sprachsicher im Englischen und verfügt über ein Entertainmenttalent, das uns reichlich Kurzweil besorgt. Den Wert internationlaer Sprachgewandheit hat man erkannt, in der Familie zu Hause wird nur Englisch gesprochen.
Nach einer Taxifahrt sind wir nun in Palolem eingetroffen, dem angeblich schönsten und auf jeden Fall einem der "angesagten" Strände Goas. Wir beschließen, hier für ein paar Tage in sinnlosem Luxus dahin zu vegetieren. Am Strand reiht sich Strohhütte an Strohütte und wir beziehen Quartier im idyllischen Dorf der Fischer in einem ausgesprochen netten Guesthouse. Dank Wifi lasse ich hier direkt mal eine Flut der gesammelten Werke aus den letzten Tagen los, Fotos unserer neuen Umgebung werden noch folgen.
Freitag, 11. März 2011
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