Mumbai galt lange als die Hauptstadt des indischen Films. Diesen Platz nimmt zwar seit einigen Jahren Chennai (Madras) ein, aber dennoch werden in Mumbai mehr Filme als in Hollywood produziert. Entsprechend zahlreich sind die Kinos, oft alte Art-Deco-Paläste. Das wollten wir miterleben und haben uns heute abend Karten für das alteingesessene Regal-Kino erworben.
Bevor es losgeht - wie bei uns - Werbung. Die fokussiert allerdings im wesentlichen auf gesundheitliche Aufklärung. Dann wird ein Zertifikat eingeblendet, welches den Nachweis erbringt, dass wir hier eine legale Kopie des Filmwerkes zu sehen bekommen werden. Eines ist noch zu erledigen, alle aufstehen, die Nationalhymne wird eingespielt, nebst hübsch animierter Flagge.
Jetzt aber, der eigentliche Film. Dem können wir auch ohne Hindikenntnisse einigermaßen folgen, der Handlungsstrang ist immer mehr oder weniger der gleiche: Sohn der Famlie hat im Ausland studiert - am besten noch den Doktor gemacht (naja, nicht in Deutschland, damit wäre nicht mehr aufzutrumpfen) - Heimkehr, stürmische Begrüßung der Familie - Treffen der auserwählten Braut (in dieser Szene spielte im Hintergrund eine Kuckucksuhr mit, großartig) - die will ihn nicht - es gibt noch einen bösen Gegenspieler und einen tolpatschigen Freund. Dann nimmt die Geschichte ihren Lauf, ein Getanze und Gesinge führt den Helden immer mehr in Richtung Familienglück. Ende gut, alles gut. Hoffen wir, denn wir sind nach einer guten Stunde in der Pause entschwunden, für uns reicht die Dosis Bollywood erstmal.
In unserem Nachbarslum, wo wir gestern schon umherstromerten, waren wir auch heute wieder unterwegs. Auf zum Barbier, ein paar Fotos anfertigen, was man so macht. Die ersten Vorboten des Holi-Festes (dazu später mehr ...) gab es auch schon zu sehen, sehr lustig. Keine Ahnung, wie die das hinbekommen.
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