Donnerstag, 22. August 2019

Zurück nach Yangon

Drei Tage in Bagan vergingen schnell und kurzweilig. Auch bei meinem dritten Besuch kann das Ensemble alter Tempelbauten mit seiner Einzigartigkeit noch begeistern. Zurecht gehört Bagan zu den größten Sehenwürdigkeiten Südostasiens und wird entsprechend zunehmend erschlossen. Zur Haupsaison möchte ich hier nicht mehr unbedingt hin und der Mangel an guten Aussichtspunkten schadet dem Erleben doch um einiges. Aber solange hier noch nicht die vielen sandigen Wege asphaltiert sind und lärmende Motorfahrzeuge sich nach wie vor im Rahmen halten, bleibt noch einiges von der ruhigen, erlebenswerten Atmosphäre des Ortes. Abseits der Haupttempel wird die Stille nach wie vor hauptsächlich von Vögeln, klingenden Glöckchen auf Tempelspitzen und ab und zu Gesängen aus nahegelegenen Klöstern unterbrochen, möge es noch lange so bleiben.

Tempel in der Abendsonne
"See-Kühe" - fast wie an Namibias Wasserlöchern

An meinem letzen Abend sitze ich noch eine Weile auf meiner Terrasse und lasse den Blick über den großen Strom Ayayarwady gleiten. Knatternde Boote fahren nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr, auch hier wohlige Stille. Mein zuständiger Hausgecko hat heute offenbar dienstfrei und vertreten von einem gerade mal fingergroßen Nachwuchsgecko. Ob der die gleiche Rate mpm (mosquitos per minute) schafft, bezweifle ich und trage leiber nochmals "Anti-Brumm" auf.
Den Sonnenuntergang hatte ich kurz zuvor noch vom "Sonnenuntergangshügel" aus beobachtet, der Blick ist einigermaßen ok dort. Der Hügel ist gut gefüllt, auch hier möchte ich mir nicht ausmalen, was im Winter wohl los ist. Der riesige, heute fast leere Parkplatz zwischen Hügel und einem Tempel lässt es erahnen.

Da geht sie unter ...
Blaue Stunde am Ananda-Tempel

Pünktlich wie gewohnt startet mein Flug zurück nach Yangon, dieses Mal mit der schon etablierten Gesellschaft KBZ und mit Zwischenstop in Heho am Inle See. Den dortigen Flugplatz hat man mächtig ausgebaut, stelle ich fest. 2005 bin ich hier mal fast nicht weggekommen, da der Flieger verspätet war und nach Sonnenuntergang der Flughafen inmitten der Berge mit reinem Sichtflug nicht mehr angeflogen werden konnte.

Ich verlasse Bagan tatsächlich im Regen, gutes Timing. In Yangon erwartet mich dieses Mal kein Regen, sondern so eine Art Aprilwetter. Sonne, Wolken und Schauern geben sich einen zügigen Wechsel. Im Vergleich zu Mandalay und Bagan ist es recht angenehm temperiert, bei Landung mittags sind es 30 Grad. Wie bin ich überhaupt auf die absurde Idee gekommen, eine Regenjacke mit mir herumzuschleppen? Es hätte eigentlich klar sein müssen, dass man bei den ohnehin sehr schweißtreibenden Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit alles mögliche, aber ganz sicher keine Regenjacke tragen möchte. Nun gut, da ich im Grunde keine weiteren unnötigen Dinge dabei habe, trägt das nicht entscheidend auf. Die wichtigen Sachen wie Papiere, Elektronik habe ich gut verpack, als Hightech Outdoorequipment dienen Gefrierbeutel von Rewe. Die meisten Hotels verleihen passable Stockschirme, so dass ich auf meinen Mini-Knirps kaum angewiesen bin. Insgesamt gab es keine besonderen Einschränkungen durch die Monsunzeit, man schwitzt halt wie blöd und wird ab und zu nass. Das gilt aber nur für die von mir besuchte Region, in den regenreichen südlichen Gegenden gab es diverse Überflutungen und Erdrutsche.

Gewitterwolken und verwitterte Fassaden vor meinem Balkon

In Yangon überbrücke ich Gewitterschauer im alten Bogyoke-Markt und der nahegelegenen neuen Shopping Mall, auch mal interessant.

Ob Boss die beim burmesischen Mann bevorzugten Wickelröcke im Angebot hat, war nicht zu ermitteln
Nonnenversammlung vor der Mall
"Hole in the Wall" - trendiger Coffeeshop statt Starbucks
Überall warnen Kampagnen vor dem Handel mit Elfenbein und Co

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