Sonntag, 27. Januar 2019

Im Osten nichts Neues

Traditionell geht es von Myanmar für ein paar Tage nach Bangkok, wen man schon mal in der Gegend ist. Bangkok ist halt Bangkok, besonders Neues erwarte ich hier nicht, sondern einfach zweieinhalb Tage in denen ich mich ein bischen trieben lasse. Vom Flughafen teste ich den billigen Shuttle-Bus nach Bamglampoo ins Touristenviertel. Klappt prima, warum ich den vorher noch nicht entdeckt hatte, weiß ich auch nicht, ein Taxi kann man sich hier echt sparen.

Traditionell kann man in der Gecko Bar sitzen und sich einfach das umherlaufende Volk anschauen. Irgendwie kommt mir dabei immer mal wieder der von Max Goldt kreierte Begriff "Groteskpassanten" in den Sinn. Was hier an Touristen unterwegs ist, sorgt nach Myanmar für einen kleinen Kulturschock.

Nicht zu verfehlen: Gecko Bar
Khao San Road
Wir schreiben hier das Jahr des Schweins 2562

Meine Lieblings-Reisehose, die mich schon in einigen Kontinenten begleitet hat, ist leider mittlerweile hin. Ich musste schon zweimal flicken und es ist klar, dass dieses Kleidungstück nicht mehr für die Heimreise qualifiziert ist. Vergleichbars mit dem für meine Zwecke genialen Taschenkonzept habe ich leider nie wieder finden können. Die Spontanidee (hätte ich auch früher drauf kommen können): wozu gibt es in Bangkok an jeder Ecke Schneider für Touristen? Klar, üblicher Weise, um Anzüge herzustellen, aber die schaffen sicher auch anderes. Also packe ich das gute Stück ein und ab zum nächsten Schneider, mit der Frage, ob er davon eine 1:1 Kopie herstellen kann mit ein paar wenigen geringfügigen Änderungen. Ja, das ist möglich, nichts anderes hatte ich erwartet. Also erteile ich den Auftrag, zwei Modelle mit unterschiedlichen Stoffen anzufertigen. Die sind auch pünktlich fertig und ich muss sagen, haben sie gut hinbekommen. Ob die Haltbarkeit ähnlich gut sein wird, zeigt sich mit der Zeit, aber er der erste Eindruck ist positiv. Ich denke, das war es auf jeden Fall wert, nicht ganz billig, aber durchaus akzeptabel.

In Chinatown ...
... finden sich chinesische Medizin im großen Stil ...
... und andere Kuriositäten

Will man gut Essen in Bangkok, sollte man Banglampoo meiden. Dort beschleicht mich immer die Fantasie, dass es gefühlt 5000 Restaurants gibt, die alle die gleiche Speisekarte vorhalten und das gleiche mäßige Essen servieren, sicher beliefert von einer einzigen riesigen Großküche und nur rasch im Wok erwärmt. Man weiß es nicht, aber denkbar wäre es. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber die sind rar. Das im Wild Orchid Guesthouse servierte Larb (lauwarmer scharfer Hühnchensalat laotischer Art) liebe ich zum Beispiel, das machen die echt gut. Ein Garant für gute Küche ist ansonsten Chinatown. Vor allem für Liebhaber von Meerestieren aller Art wird hier nach Sonnenuntergang in diversen rasch aufgebauten Garküchen alles geboten, was schmeckt. Mehrmals nutze ich die Fähren für luftige Fahrten auf dem Fluss und um Chinatown anzusteuern. Mit seinen Marktgassen ist dieser Stadtteil sowieso immer geeignet, um sich ein wenig treiben zu lassen und kuriose Sachen anzusehen, zum Beispiel einen Großhandel für Quietscheentchen.

Meeresgetier aller Art ...
... kommt vor allem in Chinatown auf den Tisch
Fisch mit Salzkruste geht auch immer
Reger Vekehr am Abend

Eben noch war ich froh, im schwülheißen Bangkok mein Zimmer auf angenehme 22 Grad herunterzukühlen, jetzt heißt es schon wieder: Heizung aufdrehen, zum Glück ist es nicht ganz so eisig Daheim.

Ätsch - ab nach Hause

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