Donnerstag, 15. Juni 2023

Vom Winde verweht auf dem kleinen Felsen

Condor bringt mich und zahlreiche andere Urlaubswillige, nebst vielen Kubikmetern Hartschalenkoffer, mit zwar mäßigem Sitzkomfort, aber ansonsten zuverlässig in viereinhalb Stunden Richtung kurz vor Afrika. In der Tat liegt Fuerteventura der Westsahara am nächsten, keine 100 Kilometer ist der große Sandkasten entfernt. 

Ein neuer Tag beginnt erfreulich farbig

Was die Erde vor Millionen Jahren veranstaltete, prägt die Insel noch jetzt: Vulkane, Lava und Sand. Gefühlt kommt Fuerteventura noch karger und wüstenartiger daher als Lanzarote, ein bergiges Eiland in Brauntönen aller Art. Pflanzenwuchs ist hier eher mäßig, wenige zerzauste Palmen stehen herum und von landwirtschaftlicher Nutzung ist kaum etwas zu entdecken. Soweit die ersten Eindrücke auf einer Stunde Fahrt zu meinem Häuschen. Der Autovermieter stellte mir einen Hundai zur Verfügung, der sich als hybrid und ausgeprochen gut fahrbar erweist. Schnickschnack wie Rückfahrkamera fehlt auch nicht und mit unter fünf Litern bleibt der SUV doch sparsam. Eigentlich wollte ich einen Allradwagen, wegen der zahlreichen Schotterpisten, gab es aber nicht. 

Sandige Pisten kann der Wagen aber auch. Das muss er direkt bei der Anfahrt, ein halber Kilometer staubige Piste führen von der Straße zu meinem Anwesen. Ich wohne auf dem El Roquito, kleiner Felsen, umgeben von Meer und Ruhe. Dort empfängt mich der nette Hausbesitzer und ich übernehme eine wirklich tolle Wohnstätte. Hier wird man es aushalten für zwei Wochen. 

So wohnt man auf dem kleinen Felsen über dem Lavastrand

Mein Garten ist das üppigste Grün in der Gegend

Parken ist vorgesehen

Terrasse ...

... mit unverbauter Aussicht

Hier gibt es alles, was benötigt wird, inklusive Grill. Knapp zwei Kilometer sind es ins Dorf Tarajalejo. Das ist eher unspektakulär, ein paar Appartements für Touristen, ein Spar und die für mich zuständige Müllsammelstelle (dei Müllabfuhr kommt hier nicht zu einzelnen Häusern). Die Bucht besteht aus feinem schwarzen Lavasand und ab und zu sieht man ein paar Badehungrige. Am Wochenende bei meiner Ankunft stehen noch ein paar Wohnmobile von Einheimischen herum, die Sonntagabend wieder abreisen. Sonst ist nicht viel los, für den Grundeinkauf fahre ich zum großem Mercodona Supermarkt nahe des Flughafens. 

Möwen mögen dekorativ sein, versauen einem aber manchmal die Terrasse

Das Frühstücksambiente könnte schlechter sein

Zwischenzeitlich habe ich 800 Kilometer auf der Insel zurückgelegt, nach Teneriffa die größte der Kanaren. Dazu später mehr. Ach ja, und der Name ist Programm, hier gibt es Wind, eigentlich immer, was meist angenehm ist. Aber manchmal gibt auch starken Wind oder heftigen Wind, dann muss ich mein Sonnenschutzdach einfahren und auch sonst schauen, dass nichts wegwehbares herumliegt. Wie zum Beispiel mein schöner Ultraleichtrucksack, der lag zum Einkaufen immer im Kofferraum. Auf einer Passhöhe den Kofferraum geöffnet, Windböhe und zack war er davongeweht bevor man gucken kann.

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