Freitag, 23. Juni 2023

Salz, Sand, Wasser & Popcorn

Das sind die Zutaten, aus denen sich Urlaubsträume backen lassen. Seit hier 1969 der Flughafen eröffnet wurde, zieht es bleiche Mittel- und Nordeuropäer hauptsächlich wegen der Strände nach Fuerteventura. Anfang der 70er kam Willy Brandt als einer der ersten nach Jandia, seinerzeit sicher noch ein beschaulicher Ort. Heute ist es einer der Haupturlaubsorte mit entsprechender Verschandelung, hier durfte sich der Betonmischer richtig austoben.

Willy kam nebst Hund und wäre wahrscheinlich unerfreut über den heutigen Zustand des Ortes

Immer noch endlos mit viel Platz: die Sandstrände von Jandia

Zwischen Stadt und Meer liegt ein Naturschutzgebiet, deshalb stehen hier gottlob keine Hotels

In der anderen Richtung: Urlaubsalbträume unterm gelben Sonnenschirm

Neben den Hotspots des Massentorismus gibt es viele beschauliche Dörfer an der Küste. Die meisten warten nur mit Kies und Lava auf, die Attraktivität für  Badegäste fällt daher ab gegenüber den großen Sandstränden. Das führt zu deutlich mehr Ursprünglichkeit und mancher Ort lädt zum Verweilen und Mittagessen ein.

Pozo Negro, hier mündet ein Fluss schwarzer Lava ins Meer und es sieht recht urig aus

Mir schwant, hier geschehen merkwürdige Dinge

Blauer Sonnenschirm

Salz, natürlich. Wie auf den meisten Inseln gibt es auch hier Salinen, in der heutigen Form perfektioniert ausgebaut im 19. Jahrhundert. Die Salzgewinnung funktioniert ausschließlich mit den Gezeiten und der Schwerkraft, ausgeklügelt ist das System der verschiedenen Becken. Die Salinen sind recht klein vergleichsweise und waren irgendwann nicht mehr wirtschaftlich. Als Salzmuseum leben sie nun weiter und produzieren nach wie vor. Das Museum ist aufschlußreich und natürlich nehme ich ein Glas Fleur de Sal mit, das sollte man immer im Haus haben.

Ein Salzarbeiter fährt die Ernte ein und wusste allerlei zu erzählen

Skelette gestrandeter Wale gibt es an einigen Orten, im Salzmuseum steht das größte der Insel

Zu den Orten, die man besucht haben sollte, zählt der Leuchtturm von Entallada. Der liegt gleich einer Burg auf einem hohen Berg und alleine das abenteuerliche Sträßchen hinaus schreckt den ein oder anderen ab. Dafür lohnt hier schöne Aussicht über die Küste und der der wahrscheinlich originellste Leuchtturm.

Entallada, der höchstgelegene Leuchttrum an der rauhen Küste

Fernblick längs der Küste

Eine lange Tour führt mich ganz in den Norden. Die Dünenlandschaft südlich des Haupturlaubsortes Corallejo ist Naturschutzgebiet uan wähnt sich in der Wüste. Der Ort selbst ist eher gruselig und schnell geht es weiter auf Sandpisten längs der Küste. Dort findet man unter anderem den Popcorn-Strand, wo Kalkgebilde von Korallen herumliegen wie eben Popcorn. Das ganze ist wohl eine Instagram Berühmtheit, entsprechend gefragt. Weiter gibt es dann noch wenige sehr abgeschiedene Dörfer und vor allem tolle Meereslandschaft. Am nördlichsten Leuchtturm Faro de Teston erreicht man wieder die Zivilisation und richtige Straße. 

An sehr schönen Buchten herrscht kein Mangel

In den Dünen von Corallejo, im Hintergrund Lanzarote

Dünenlandschaft

Was macht man, wenn man tolle Dünen hat? Genau, man klotzt ein paar Hotels da rein ...

Unterwegs an der nördlichen Küste

Popcorn gefällig?

Fischerdorf fernab von allem

Severa

Kitsurfen am Faro de Teston

Endpunkt meiner Küstenroute ist das Dorf El Cotillo, ebenfalls bei Touristen populär, aber dennoch mit nettem Charakter. Dort kehre ich zu Mittag ein und schaue mir die diversen Wandmalereien im Ort an, nebst einem Keramikwerk von Picasso.

Maritime Motive ...

... zieren diverse Hausfassaden in El Cotillo

Picasso was here

Hunde sind eher unerwünscht

Die Westseite der Insel ist bergig, zerklüftet und meist schwer zugänglich. Unbedingt muss ich aber dort noch zum Ort Ajuy, der mit diversen Höhlen aufwartet. Ich bin recht früh da, aber offenbar nicht früh genug. Die Destination ist auch bei Strandurlaubern gefragt, die busseweise herbei gekarrt werden und dafür offenbar willig sind, früh aufzustehen. Nun denn, ich trinke erst einmal ein, zwei Cortado (Espresso mit Milchschaum), bis sich die Lage auf dem Weg entlang der Klippen beruhigt. Reisebusse haben zum Glück einen Zeitplan und karren zügig wieder zurück ins Hotel. 

Der kleine Wanderweg längs der Klippen ist wirklich fein und man erreicht dann die "schwarze Höhle", die allerdings nun nicht so spektakulär ist. EInst nutze man die Bucht als Naturhafen und über eine Seilwindenkontruktion wurde herbeigeschifftes Gut von der Höhle noch pben auf die Klippe befördert. Ansonsten war die Bucht von Ajuy lange beliebtes Ausflugsziel bei Piraten, der Strand heißt treffend Playa de los Muertes, Stand der Toten. 

Mein Haus, mein Auto, mein Boot

Playa de los Muertes

Herbeilockung von Streifenhörnchen

Wanderweg längs der Klippen

Bleibt bei Reisenden

Die schwarze Höhle

Ausgehöhlte Klippen

Ansprechend...

... ist die Küstenlandschaft

Da weiß man wenigstens, wo man sich befindet

Warum lädt blogger eigentlich meine Bilder gerade in falscher Reihenfolge hoch? Man weiß es nicht, aber ich lasse das einfach mal so. Es folgen noch ein paar Eindrücke die ich an verschiedenen Stellen der Küste eingesammelt habe.

Türkisfarbene Buchten sind immer erfreulich

Blick ins Hinterland

Mühlen begegnet man immer mal wieder

In Giniginamar ...

... ist die Welt noch in Ordnung

Wildes Meer bei La Pared

Und schöne Aussichten im Abendlicht

Lagunen sind bei Ebbe eher wasserlos

Vertrocknetes Holz geht immer

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