Dienstag, 13. März 2012

Und nochmal Delhi

Gleich am ersten Abend traf ich einen (quasi) Kollegen aus Köln und wir waren gezwungen, bis zur Sperrstunde in einer dubiosen Bar auszuharren. In der Folge habe ich am kommenden Tag erstmal den Hotelnamen beim Wort genommen - Relax. Viel stand eh nicht auf dem Programm und schließlich ist Urlaub.

Das Indisch-Englisch treibt manchmal schöne Blüten. Ein Ladenbesitzer wollte mich anlocken und wohl ausdrücken, dass sein Geschäft auch bei einheimischer Kundschaft sehr beliebt sei. Dazu bediente er sich der Formulierung: "You come... buy Indians here!" Auf meine Frage, was ich denn dann mit den gekauften Indern anfangen soll, wußte er auch keinen Rat und so ging ich ohne Geschäftsabschluss meiner Wege.

Delhi ist gefürchtet für die permante Belästigung durch Schlepper aller Art. Das scheint mir aber absolut nachgelassen zu haben, oder ich habe durch mehrere Indienaufenthalte mittlerweile eine Immunität entwickelt. Ich war am Bahnhof, um mir den umfangreichen Zugfahrplan "Trains at a glance" zu besorgen. Dort wird man normalerweise immer von irgendwelchen Schleppern aufgehalten, die einen in die Reisebüros der Umgebung zum überteuerten Ticketkauf überreden wollen. Der Schalter im Bahnhof sei zu, umgezogen usw. Ich hatte mich schon auf unterhaltsame Begegnungen dieser Art gefreut und eine ganze Weile vor dem Eingang herumgelungert - nichts, kein einziger Kundenfänger. Erstaunlich.

Den gestrigen Nachmittag habe ich komplett auf dem Gewürzmarkt zugebracht. Ich liebe diese Ecke, ein endloses Gewusel, duftende Gewürze, einfach ein Platz zum Sehen und Staunen.  Interessant auch die Fahrt in der völlig überfüllten Metro, die mit ihrem modernen Auftritt immer noch etwas fehl am Platze anmutet. Dort werden mittlerweile Sicherheitschecks durchgeführt, die jedem Flughafen Ehre machen würden. Hat man sich erst einmal durchgedrängelt und den Waggon geentert, ist das ganze durchaus schnell und effizient. Zwischenzeitlich wurde sogar die Strecke zum Flughafen fertig gestellt, immerhin deutlch schneller als die neue U-Bahn in Köln.

Mit Sack und Pack auf dem Gewürzmarkt
Ein heftiges Gewitter in der letzten Nacht offenbarte heute morgen Konstruktionsmängel auf der hoteleigenen Terrasse. Der Abfluss wurde versehntlich auf den höchsten Punkt des Bodens gelegt, was einen knöcheltiefen See auf der halben Terrasse zur Folge hatte. Frühstück mit Fußbad, nicht weiter schlimm. Ein Angestellter musste das dann mühsam Richtung Abfluss schrubben und danach sah ich den Balkon sauber wie nie zuvor. Jetzt müsste sich nur noch jemand erbarmen und den Taubendreck von den Tischen wischen. Weiß Vishnu, ob dies jemals geschehen wird.

So, dann wird nun das zweite Frühstück beendet und in Kürze startet mein Zug nach Allahabad.

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