Meine Ankunft in Yangon liegt nun schon ein paar Tage zurück. Dort empfingen mich abend leichter Regen und Michael, der in Yangon lebt. Nach langen Jahren treffe ich ihn mal wieder. Bei meinen ersten Reisen hatte ich sein Reisebüro für die Buchung von Inlandsflügen genutzt, das war zumindest hierzulande noch vor dem Zeitalter von Internetbuchungen und E-Tickts. Beim Abendessen tauschen wir die Neuigkeiten aus Deutschland und Myanmar aus, ein schöner Einstieg in die Reise.
Einen Tag bleibe ich in Yangon, erledige ein paar Einkäufe und schaue mir die Bothataung Pagode am Fluss an, wo ich auch lange nicht mehr war. Angesichts des mittags einsetzenden strömenden Regens bleiben die Aktivitäten eingeschränkt, ordentlich nass werde ich trotz Schirm. Das ist nicht weiter tragisch, es ist dabei warm und ich habe mein Hab und Gut wasserdicht verpackt. Vom ersten Tag gibt es nur eine Handvoll Videos mit der GoPro (wasserfest), die ich allerdings hier weder schneiden, noch hochladen kann. Die Stabilität der Internetverbindungen hat sich allerdings verbessert, stelle ich fest.
Sonntag Morgen geht es zügig zum Flughafen und weiter nach Mandalay. Die Fluggesellschaft Mann Yanadarpon verfügt zwar nur über zwei Propellermaschinen, aber offenbar über genug Personal, um uns mittels Spalier aus Regenschirmen einen recht trockenen Weg vom Bus in den Flieger zu ermöglichen. Sehr nett, der heftige Regen hält nämlich ununterbrochen an.
In Mandalay lande ich auf dem nach wie vor überdimensionierten Flughafen, den ich 2005 ganz neu als "Geisterflughafen" mit leeren Hallen erleben durfte. Hier scheint dafür die Sonne. Die letzten Tage bekomme ich hier kaum Regen zu sehen, nachts gewittert es mal ordentlich, ansonsten ein Mix aus Sonne und Wolken bei geschmeidigen 36°. Einquartiert habe ich mich recht komfortabel am Ufer des Ayayarwady, der große Fluss des Landes, inklusive Balkon mit Blick auf selbigen.
Sonnenuntergang von meinem Balkon aus |
Zunächst suche ich noch einmal diverse Sehenswürdigkeiten der Stadt auf. Dazu sind einige Strecken in der weitläufigen Stadt zu fahren, was sich mittlerweile per Tuk-Tuk (hier eher Motorrikscha im indischen Stil) erledigen lässt. Die Fahrpreise sind allerdings, verglichen mit anderen Orten hierzulande, recht heftig.
Ich fahre das Shwenandaw Kloster an. Das Gebäude aus Teakholz ist das letzte Original aus dem ehemaligen Königspalast. Es wurde als Kloster gestiftet, demontiert und außerhalb der Palastmauern wieder aufgebaut, daher überlebte es den Brand, der den gesamten Palast vernichtete. Das ganze Gebäude ist mit feinen Schnitzereien versehen, teils vergoldet, und ein Meisterwerk aus Holz.
Schnitzwerk ... |
... bedeckt große Teile des Shwesandaw Klosters |
Im Inneren vergoldet |
Nicht weit ist es von dort zur Kuthadaw Pagode. Das sehenswerte hier ist vor allem das Meer von hunderten weißen Häuschen, welches die Pagode umgibt und Steintafeln mit sämtlichen buddhistischen Texten enthält. Das großte Buch der Welt, so heißt es. Fast nebenan liegt dann die Sandamuni Pagode, die ebenfalls von massenhaft hie rliecht bläulichen kleinen Tempelbauten mit Schrifttafeln umgeben ist. Das war seinerzeit offenbar in Mode.
Ein kleiner Teil vom größten Buch der Welt |
Wer schlau ist, sucht einen Schattenplatz |
... denn es ist Sonnenbrillenwetter |
... zumindest überwiegend |
Erstaunt bin ich über die Anzahl von Touristen. Einheimische Besucher stellen zwar die Mehrzahl, aber in Mandalay ist doch auch in dieser Jahreszeit einiges los. An chinesischen Tourgruppen herrscht kein Mangel, das kann schonmal etwas nerven.
Viele Pagadenbesucher sind keine Touristen |
Nach meinem ersten Eindruck hat sich in Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, deutlich weniger verändert als in Yangon. Die Stadt ist zwar groß, aber die Bebauung nach wie vor überwiegend niedrig, die staubigen Straßen haben oft Kleinstadtcharakter. Im Zentrum (sofern man es als solches bezeichnen kann, Mittelpunkt der Stadt ist nach wie vor der Königspalast) wachen ein paar Hochhäuser in den Himmel, davon habe ich bisher allerdings nichts gesehen.
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