Donnerstag, 18. Februar 2016

Sokhothai

Man weiß, dass man sich aklimatisiert hat, wenn man morgens bei 23° im Tuk-Tuk mächtig friert. Warm wurde es dann wieder bei meiner Lieblingsbeschäftigung, morgens im Dunkeln irgendwelche Berge in Flip-Flops hochkrakseln zwecks Sonnenaufgangsbetrachtung. An geschichtsträchtigen Orten muss das eben. Der Berg ist steil, der oben stehende Tempel gar nicht schecht, der Ausblick geht so. Leider ist außer viel Landschaft in dunstiger Suppe nicht viel zu erkennen, die Sonne tut sich schwer bis sie rot hinterm Schmodder durchscheint. Das geht besser, aber was soll's. Der Sonnenuntergang gestern war dafür hübsch anzusehen.

Alte Gemäuer im Abendlicht
Buddha Sundowner

Sukhothai ist die Wiege Thailands, war vor Jahrhunderten die blühende Hauptstadt. Wie seinerzeit üblich war das Zentrum mit allerlei Tempeln versehen, quaratisch angelegt und von drei Wällen mit Wassergräben umgeben. Das Zentrum ist heute der "historische Park", tatsächlich sehr hübsch parkartig angelegt. Außer den Tempelruinen gibt es nur Landschaft, denn üblicher Weise wurde sonst alles aus Holz gebaut damals und ist lange verschwunden. Den Park erreiche ich bequem mit dem Fahrrad, auch innerhalb der Anlage ein brauchbares Fortbewegungsmittel. Die für wenige Cent im Guesthouse auszuleihenden Gefährte sind allerdings recht klapprig und klein geraten, man radelt also wie der sprichwörtliche Affe auf dem Schleifstein. Anhalten ist auch blöd, dann gibt es gleich Schweißausbrüche.

Auf dem Weg zum historischen Park
... kommt man am Dorf und Tempel vorüber

Nach Bangkok ist die ländliche Gegend ganz angenehm. Meine Herberge liegt weit von der Straße weg und abends auf der Terrasse hört man überwiegend dschungelartiges Gezirpe und Gezwitscher, teilweise nicht ganz klar einer bestimmten Gattung Viech zuzuordnen. Nett, solange nicht die Chinesen von nebenan vorüber kommen. Chinesen sind irgendwie immer laut. Erfreulich ist die ausgewogene Anwesenheit von Gekkos und Moskitos, die kleinen Reptilien leisten hervorragende Arbeit.

Die Teebude auf dem Markt pflegt eine Affinität zu nostalgischen Dosen
Für Bananen und Erdnüsse gibt's auch einen Lieferservice
Tempelruinen mit Wurzelwerk gehen immer

Nach eineinhalb Tagen hat man's hier auch mehr oder weniger gesehen. Für morgen ist ein Busticket erstanden und früh morgens, was sonst, erfolgt die Weiterfahrt nach Chiang Mai, aus dem Dorf in die zweitgrößte Stadt des Landes und Metropole des Nordens.

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