Khao San Road. Eine vielleicht 500 Meter lange Straße, die Legende ist. Die meisten Großstadte haben ihre Billighotel-Rucksacktouristen-Straße, sei es Main Bazaar in Dehli, Suddar Street in Kolkata oder Pham Ngu Lao in Saigon. Doch weltweit konnte wohl keine Absteigenansammlung es zu ähnlicher Bekanntheit bringen wir die KSR. Es wäre unnötig, aber gesteigert wurde die Popularität wohl noch einmal durch "The Beach", der freilich nicht hier gedreht wurde, sondern auf Phuket. 1998 erlebten wir Demonstrationen in Krabi, weil seinerzeit für die Dreharbeiten auf Phi-Phi Island diverse Palmenhaine entsorgt wurden. Das war wohl vorausschauend, den Rest haben inzwischen Tourismus und Tsunami erledigt. Aber ich schweife vom Thema ab.
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Alter VW-Bus als mobile Cocktail-Bar |
Ich wohne unweit der berühmten Meile, nicht direkt dort. Das wäre zu laut, zu nervig. Aber das Viertel Bamglampoo hat durchaus seinen Reiz. Die Zeit der billigen Absteigen ist freiloch lange passé, die gab es 1998 schon kaum noch. Seither hat sich die Gegend stetig weiter gewandelt, Klimaanlage ist heute Standard, das Komfort- und Preisniveau haben angezogen und die Unterhaltungsmaschinerie entwicklte sich ungebremst. Mehr Neonreklame, mehr Starbucks-Mc Donald's-Latte Macciato-Tattoo-Einerlei und mehr Nepp, wenn das überhaupt möglich ist. Die Garküchen mit den zusammengefrickelten Gasflaschen (beim ersten Besuch hatte ich mich noch gewundert, dass hier nicht andauernd etwas in die Luft fliegt) sind gewichen. Alles wirkt heute aufgeräumter, steriler, konsumgerechter für den Mainstream.
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Ansehnliches Fischegrillen |
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Fastfood: Thai meets American |
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Mit stylischem Geisterhäuschen |
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Doch die mobile Konkurrenz schläft nicht |
Geblieben sind die Backpacker, die Traveler, Aussteiger, Althippies, Freaks, Schlitzohren, hinzu gekommen die Yuppies und Hippster. Ohne Tattoo und Ziegenbärtchen fällt man fast auf, wenn man nicht gerade mit Dreadlocks unterwegs ist. Normalo sind hier allenfalls die Abiturienten auf dem ersten Auslandstrip, obwohl, jetzt übertreibe ich leicht. Die KSR ist eine Enklave, ein Reisendenghetto und herrlich, um einfach in einer Bar zu hocken und sich das Vorüberziehen anzuschauen. Rollkoffer sieht man hier nicht, auch wenn die Straße selbst mittlerweile Touristenattraktion ist und ab und zu Rundreisebusse ihre leicht irriterte Ladung zum kurzzeitigen Staunen hier abladen, kein Witz. Witzig hingegen sind manchmal Mädchen mit derart großen Rucksäcken, dass man sich fragt, ob sie sich darin gegenseitig herumtragen.
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Falls der Rucksack zu schwer wird: Sackkarre mieten oder Supermann anheuern |
Erstaunlicher Weise ist die Servicementalität hier, ist man wohlwollend, als träge zu bezeichnen. Desinteressiertere Kellner habe ich selbst in Indien kaum erlebt. Alles wollen hier am Touristen verdienen, aber offenbar reisst sich niemand dafür ein Bein aus. Der Umsatz könnte wahrscheinlich verdoppelt werden, müsste man nicht überall durch wildes Gehampel auf sich aufmerksam machen, um Beachtung zu finden. Gestern habe ich eine gute halbe Stunde in der sehr bequemen Außengastronomie einer Bar verweilt, mich zwischendurch beim vorüberfahrenden Handkarren eines Safthändlers eingedeckt und wurde nicht ein einziges Mal vom duzendfach vorüber schlappenden Bediensteten um Bestellung ersucht. Ist ja auch ein abwägiger Gedanke, dass Leute Bars aufsuchen zwecks Getränkebestellung. Ambitioniert sind nur die fliegenden Händler, allen voran in lustige Trachten irgendwelcher Bergvölker gewandete Frauen. Diese treten in solchen Scharen auf, dass wer möchte sich im Minutentakt mit Holzfröschen und Silbergeschmeide eindecken könnte.
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Elefanten hier nur auf Etiketten |
Für das Abendprogramm eine Gegend, die nicht schnell langweilig wird und allerlei lustige Leute trifft man auch. Des tags war wieder Expressbootfahren angezeigt und Herumspazieren im indischen Viertel Pahurat und der angrenzenden Chinatown. Der Himmel gibt sich heute überwiegend bewölkt, das macht die Angelegenheit aber eher noch schwüler. Zum Glück werden in Chinatown nicht nur an jeder Ecke Leckereien gebrutzelt, sondern auch vielerorts günstiger Eiskaffee angeboten.
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Spießgeselle beim grillen derselben |
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Schöner Wohnen in Chinatown, aber mit Supermarkt |
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Das erspart stickige Marktgassen |
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Erinnert schwer an Indien: chinesische Teebude |
Morgen, oder vielmehr heute Nacht, werde ich Bangkok erstmal verlassen in Richtung der ganz alten Hauptstadt Sukhothai. Ich habe einen ausgesprochen preiswerten Flug erstanden, der viele Stunden im Bus erspart, aber leider arg früh morgens abgeht.
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