Montag, 12. September 2011

Welcome to NYC

So, nun ist es soweit. Nach langer Reise bin ich heute in der Stadt angekommen. Das war gar nicht so einfach ...

Früh ging es per S-Bahn zum Flufhafen Köln, um auch zeitig genug einzutreffen. Das scherte den City-Hopper von KLM wenig, unser Start verzögerte sich aus unerfindlichen Gründen um fast eine Stunde. Da meine Umsteigezeit in Amsterdam mit 1:25 Stunden ohnehin recht knapp bemessen war, habe ich meinen Weiterflug innerlich schon abgeschrieben und sah mich am Transfer-Desk nach späteren Flugmöglichkeiten Ausschau halten. Irgendwie hat's dann doch noch hingehauen. Nach der Landung musste ich einen Spurt quer durch den nicht gerade kleinen Flughafen unternehmen und stand dann nach einer Viertelstunde mit heraushängender Zunge am Sicherheitscheck. Dieser wurde erstaunlich lax vorgenommen und der Flugzeugbesteigung in letzter Minute stand nichts mehr im Wege. Interessanter Weise haben sie es sogar geschafft, mein Gepäck noch umzuladen, Hut ab, KLM. Damit hatte ich nach zahlreichen Aufenthalten an lost-and-found Schaltern in der Vergangenheit nun nicht gerechnet in der kurzen Zeit.

Öde acht Stunden folgen. Ich bin ja nun nichts als schlanker Mensch bekannt, in meinen Sitznachbarn hätte ich allerdings locker dreimal rein gepasst. Naja, wir haben uns arrangiert. Dann die Einreiseprozedur. Was hatte ich nicht vorher alles an Schauermärchen gehört: von endlosen Frage-Antwort-Spielen mit humorlosen Angestellten der homeland security, Schlangestehen bis man schrumpft, ewige Wartezeiten bis zur Gepäckausgabe und so weiter. Was war? Nichts. Eine ganz normale Einreise, ohne viel Gedöns wird der Stempel in den Pass gehämmert, der übliche Zollerklärungsschnipsel wir irgendwem im Vorübergehen in die Hand gedrückt und das war's. Fast enttäuschend. Einen Tag nach dem 9/11 Jahrestag ist nichts zu spüren von Übersensibilität und Kontrollwahn, entspannter kann eine Einreise kaum abgehen. Dann ist auch noch meine Tasche eine der ersten auf dem Band (DAS passiert mir wirklich ganz selten) und der Tag ist mein Freund.

Super-Shuttle benötigt alles in allem etwa zwei Stunden, um mich in die 33. Straße zu karren, wo ich mein Hotel beziehe (dazu morgen noch mehr). Soviel sei schon verraten: ich habe, wenn man dicht ans Fenster geht, Aussicht auf das Empire State Building, dazu darf ich rauchen und kostenlosen Kaffee trinken.

Da es mittlerweile dunkel wird, breche ich nur zu einer ersten Erkundung der näheren Umgebung auf. Das heisst: am ATM mit Dollars eindecken (die werden reichlich benötigt), in einer Bar ein Becks trinken (dafür gehen bereits fünf der Dollars flöten) und schließlich bei Starbucks einen teuren Eiskaffee kaufen und deren W-Lan nutzen - um dies hier zu schreiben. Eiskaffee ist angebracht, es ist nett warm hier (25°) und dabei recht tropisch-feucht. Aus dem Fenster habe ich gerade Ausblick auf exotische Läden, etwa T-Mobile und Staples Büroartikel, das exotischste sind die vier öffentlichen Telefone direkt vor mir. Ob die jemand braucht? Hier sind alle ähnlich im Mobilfunkwahn wie daheim.

Mein erster Eindruck sonst: das wirkt alles gar nicht so groß hier, wie ich gedacht hätte. Erstaunlich. Kleine Straßen und auch das immerhin fast 450 Meter hohe Empire State ist zwar groß, aber wirkt auf Anhieb erstmal nicht dreimal so hoch wie der Kölner Dom. Vielleicht habe ich jetlagbedingte dimensionale Wahrnehmungsstörungen? Wir sprechen uns morgen wieder, wenn ich wahrscheinlich zig Kilometer Fußmarsch absolviert habe.

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